Allergene Lebensmittel Übersicht

Allergene Lebensmittel Übersicht

Welche Lebensmittel haben eigentlich deklarationspflichtige Allergene? Lebensmittelhersteller sind zur Allergenkennzeichnung verpflichtet, egal ob lose oder verpackte Ware. Auf verpackten Lebensmitteln muss es ein Lebensmittel Etikett mit Zutatenverzeichnis & Allergenkennzeichnung sein. Für lose Ware (zum Beispiel bei Bäckereien) reicht die Auskunft der Allergene oder eine Allergene Liste für Lebensmittel, die zum Beispiel als PDF ausgedruckt ausliegt. Auch auf einer Speisekarte in der Gastronomie braucht es die Allergenkennzeichnung. In einem der letzten Artikel habe ich mich schon mit den deklarationspflichtigen Allergenen auseinandergesetzt und auch eine Allergene Liste zum ausdrucken als PDF zur Verfügung gestellt. In diesem Artikel möchte ich genauer darauf eingehen, welche Lebensmittel typischerweise eigentliche welche Allergene enthalten.

Lebensmittelkennzeichnung & Allergenkennzeichnung mit dem Rezeptrechner

Dies dient auch der Vorbereitung der Allergenkennzeichnung, die demnächst auch mit Hilfe vom Rezeptrechner möglich sein wird. Mit dem Rezeptrechner Online kannst du bereits heute die Nährwertkennzeichnung sowie die Erstellung vom Zutatenverzeichnis mit QUID-Kennzeichnung vornehmen. Zudem haben Hersteller auch heute schon die Möglichkeit, Lebensmitteletiketten für verpackte Lebensmittel mit Nährwerttabelle & Zutatenliste zu erstellen. Hierzu dient der Etiketten Generator, zu dem man als Lebensmittelhersteller automatisch auch Zugang erhält. Um die Nährwertkennzeichnung durchzuführen, benötigt man einen Rezeptrechner PRO Business Account. Der Rezeprechner ist damit insbesondere für kleine Hersteller geeignet (wie Manufakturen, Bäckereien, Hofläden, Metzgereien oder Konditoreien), die zur Lebensmittelkennzeichnung für verpackte oder lose Ware verpflichtet sind. Ebenso dient der Rezeptrechner Herstellern, die selbstgemachte Lebensmittel verkaufen wollen.

Mit dem Rezeptrechner kann man bereits heute manuell die Allergene & Zusatzstoffe Kennzeichnung für gespeicherte Rezepte vorzunehmen. Nachdem man die einzelnen Lebensmittel (Zutaten) in den Rezepten mit Allergene & Zusatzstoffe gekennzeichnet hat, werden diese Daten für 2 Dinge verwendet:

  • für das Zutatenverzeichnis im Lebensmitteletikett
  • für eine Allergene Liste als PDF (für Speisekarte, Gstronomie) & lose Ware
Allergene Liste zum Ausdrucken

Allergenkennzeichnung für eigene Rezepte

Den Rezeptrechner Online kann man auch kostenlos ausprobieren. Für die Nährwertberechnung aller Big 7 Nährwertangaben und das Erstellen vom Lebensmitteletikett benötigt man den Rezeptrechner PRO Business Account. Das upgrade zum Rezeptrechner PRO Business erfolgt über Digistore24.

Kennzeichnung der Allergene für Lebensmittel

Aktuell muss man die Allergene für die einzelnen Lebensmittel im Rezeptrechner noch manuell kennzeichnen. In Zukunft ist geplant, dass für alle Standard Lebensmittel aus der Datenbank die typischen Allergene & Zusatzstoffe hinterlegt sind. Das heißt nicht, dass sich die Hersteller auf die Richtigkeit dieser Angabe verlassen können, denn insbesondere für Fertiggerichte und industriell gefertigte Lebensmittel ist es teilweise schwer, die genaue Angabe der Allergene je Lebensmittel vorzunehmen. Oder anders gesagt: Je nach Produktion kann ein Lebensmittel teilweise das jeweilige Allergen enthalten oder auch nicht. Häufig hängt das auch damit zusammen, welche anderen Lebensmittel in der gleichen Produktion gefertigt werden. So muss ein Lebensmittel zwar nicht direkt die jeweilige Zutat enthalten, es kann aber dennoch Spuren von dem Allergen enthalten, weil das Lebensmittel auf der gleichen Fertigungslinie produziert wird wir ein anderes Lebensmittel. Aus diesem Grund wird auf verpackten Lebensmitteln häufig angegeben „kann Spuren enthalten von Milch, Mandeln, Soja oder Senf“. Das heißt dann, dass das Lebensmittel selbst zum Beispiel nicht die Allergene Milch oder Mandeln enthält, aber man eben nicht ausschließen kann, dass das Lebensmittel mit Resten aus der vorherigen Produktion in Verbindung kommt.

Deklarationspflichtige Allergene für Lebensmittel

Aktuell gibt es 14 deklarationspflichtige Allergene für Lebensmittel (siehe Tabelle unten). Diese lauten:

Mehr zur Deklarationspflicht bei Lebensmitteln in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfährst du über diesen Link.

Die vollständige Liste in Form einer Tabelle für die deklarationspflichtigen Allergene für Lebensmittel kannst du dir auch im folgenden herunterladen.

Allergene Liste als Tabelle zum Ausdrucken für Speisekarte

Deklarationspflichtige Allergene Tabelle

Lade dir hier eine kostenlose Liste für alle Allergene & Zusatzstoffe in Form einer Tabelle als PDF für Lebensmittel herunter. 

Allergene in Lebensmittel – Übersicht

Im Folgenden gehe ich nun genauer darauf ein, welche Lebensmittel typischerweise welche Allergene enthalten. Beachte dabei, dass dies nur als Richtlinie gilt. In einigen Fällen kann es zu Abweichungen kommen. Wenn du als Hersteller spezielle Lebensmittel verwendest, halte am besten immer Rücksprache mit deinen Lebensmittellieferanten.

Lebensmittel ohne Allergene

Industriell gefertigte Lebensmittel sind heute nur in sehr seltenen Fällen allergenfrei. Wer auf Allergene in Lebensmittteln verzichten möchte, muss vor allem auf frische, unverarbeitete Lebensmittel den Fokus legen. Dazu gehören:

  • frisches Obst, frisches Gemüse
  • Fleisch, Fisch, Geflügel unverarbeitet (ohne Panade)
  • getrocknete Kräuter als Gewürze

Welche Lebensmittel enthalten Gluten?

Gluten ist enthalten in diversen Getreidesorten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut, Emmer, Einkorn, Grünkern). Demzufolge enthalten Lebensmittel, die aus Getreide herstellt werden in der Regel Allergene, in dem Falle das Allergen Gluten. Gluten ist somit in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Mehl und Lebensmittel, die aus Mehl hergestellt werden (Brot, Brötchen, Teig für Kuchen, Plätzchen, Kekse, Torten)
  • Teigwaren (Nudeln, Lasagneplatten, Fusilli, Makkaroni, Spaghetti)
  • Pizzateig
  • gefüllte Teigwaren (Torellini, Ravioli…)
  • Haferflocken (Müsli, Flocken…)
  • industriell gefertigte Lebensmittel (Kartoffelchips, Zwieback)
  • Stärke, Speisestärke
  • Kartoffelklöße, Dampfnudeln, Grieß, Polenta,

Welche Lebensmittel enthalten Soja?

Soja wird heute insbesondere in vielen Backwaren verarbeitet. Aber auch diverse industriell gefertigte Lebensmittel enthalten Soja oder zumindest Spuren von Soja. Bei einigen Lebensmitteln ist es eindeutig, dass sie Soja enthalten weil es schon der Name sagt. Bei einigen Lebensmitteln ist es aber ganz und gar nicht eindeutig.

  • Sojabohnen
  • Sojasoße
  • Sojamehl
  • Sojamilch
  • Tofu
  • Miso
  • Tempeh
  • Natto

Welche Lebensmittel enthalten Eier?

Zu den deklarationspflichtigen Lebensmittel gehören auch die Eier. Dabei geht es nicht nur um das typische Hühnerei sondern auch Eier von anderen Geflügelarten wie Enten. Straussen etc.

Welche Lebensmittel enthalten Milch oder Milcherzeugnisse?

Bei Milch im Sinne der Allergenkennzeichnung ist das ähnlich wie mit den Eiern. Insbesondere Kuhmilch ist deklarationspflichtig als Allergen. Gleichzeitig muss man aber im Hinterkopf halten, dass Milch in unzähligen Lebensmitteln enthalten ist. Dazu gehören:

  • Butter
  • Kuhmilch
  • Quark
  • Käse
  • Creme
  • Sahne
  • Joghurt
  • Feta
  • Mozzarella
  • Ricotta
  • Mascarpone
  • Schokolade, Kuvertüre (je höher der Kakaogehalt desto geringer der Milchgehalt)
  • diverse Kuchen & Torten Böden & Teigvarianten wie
    • Mürbeteig (Basisrezept: Mehl, Zucker, Eier, Butter) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Blätterteig (Basisrezept: Mehl, Salz, Wasser, Butter) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Hefeteig (Basisrezept: Hefe, Zucker, Mehl, Milch, Butter, Ei, Salz) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Strudelteig (Basisrezept: Mehl, Wasser, Butter) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Streuselteig (Basisrezept: Butter, Zucker, Mehl) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Brandmasse/ Brandteig (Basisrezept: Mehl, Butter, Eier) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Plätzchen (Basisrezept: Mehl, Zucker, Butter, Eier) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Waffelteig (Basisrezept: Butter, Zucker, Eier, Mehl, Salz, Backpulver, Milch)
  • Croissants (enthalten ebenfalls Milch aufgrund der Butter)

Teigrezepte ohne Milch

Einige Kuchen & Torten Böden & Teigvarianten enhalten aber auch keine Butter und keine Milch im Basisrezept und folglich muss Milch nicht als Allergen gekennzeichnet werden. Es kann aber natürlich auch sein, dass die Füllung wiederum Milch enthält.

    • Biskuit (Mehl, Zucker, Eier) –> keine Butter und keine Milch
    • Pizzateig: Wasser, Hefe, Zucker, Salz, Öl; folglich nur Gluten

Welche Lebensmittel enthalten Schwefeldioxid oder Sulfite?

Schwefeldioxid und Sulfit Salze werden als Konservierungsstoff oder Antioxidationsmittel eingesetzt. Sie Stoffe blockieren bestimmte Enzyme und helfen somit zu verhindern, dass sich Pilze oder Bakterien bilden. Teilweise wirken diese Stoffe auch bleichend. Man kennt das zum Beispiel von getrockneten Aprikosen, die geschwefelt schon orange farbig aussehen. Ungeschwefelte Aprikosen hingegen sind häufig dunkelbraun und schrumpelig. Hier sind einige typische Lebensmittel, die Schwefeldioxid enthalten. Häufig ist in

  • getrocknete Früchte (Aprikosen, Rosinen,…)
  • kandierte Früchte
  • frische Litschis
  • Weintrauben
  • Merrettichzubereitungen
  • Tafeltrauben
  • Wein
  • Stärke
  • Kartoffeltrockenezeugnisse
  • Krebtstiere
  • Kartoffelteige, Klöße

Welche Lebensmittel enthalten Senf?

Senf wird ebenfalls in vielen Fertiggerichten als Gewürzmittel verwendet.

Welche Lebensmittel enthalten Krebstiere?

Krebstiere und Weichtiere unterscheiden sich und müssen folglich separat gekennzeichnet werden. Zu den Krebstieren zählen zum Beispiel:

  • Flusskrebse
  • Langusten
  • Hummer
  • Garnelen
  • Krabben

Welche Lebensmittel enthalten Weichtiere?

Zu den Weichtieren zählen folgende Arten:

  • Muscheln
  • Austern
  • Schnecken
  • Tintenfisch

Welche Lebensmittel enthalten Fisch?

Fische lassen sich vermutlich noch am einfachsten bei der Allergenkennzeichnung klassifizieren.

Welche Lebensmittel enthalten Lupine?

Lupine sind insbesondere in Müsli und Hefeteig häufig enthalten.

Welche Lebensmittel enthalten Allergene – Sellerie?

Viele Gewürzmischungen enthalten Sellerie. Dadurch kommt Sellerie in vielen der folgenden Lebensmittel vor:

  • Curry Gewürzmischungen
  • Fertigerichte
  • Tomatenmark
  • Ketchup
  • Eintopf in der Konserve mit Sauce
  • Saucen

Welche Lebensmittel enthalten Sesamsamen?

Sesamsamen oder zumindest Spuren von Sesamsamen finden sich meistens in Lebensmitteln, die auf Produktionsrichtlinien gefertigt werden, in denen zumindest für einige Lebensmittel auch Sesam verwendet wird. Hierzu gehören zum Beispiel:

  • Brot, Brötchen, Backwaren
  • Müsli, Cornflakes
  • Salzgebäck
  • Tahini

Welche Lebensmittel enthalten Erdnuss (Erdnüsse)?

Erdnüsse sind natürlich in diversen Nuss-Mischungen enthalten. Zudem enthalten auch folgende Lebensmittel und Backwaren häufig Erdnüsse oder zumindest Spuren von Erdnüssen:

  • Lebkuchen
  • Müsli Mischungen
  • Makronen

Welche Lebensmittel enthalten Schalenfrüchte?

Zu den typischen Schalenfrüchten gehören:

  • Cashewkerne (Kashewnuss)
  • Mandeln
  • Haselnüsse
  • Walnüsse
  • Pekannüsse (Pecannüsse)
  • Pistazie
  • Paranüsse
  • Macadamie-/ Queenslandnuss

Wenn man weiß, dass ein Lebensmittel Nüsse enthält, jedoch unklar ist, welche Art von Nüssen, sollte in der Regel nur der Oberbegriff Schalenfrüchte angegeben werden. Ist klar, welche Schalenfrüchte konkret enthalten sind, werden die einzelnen Schalenfrüchte aufgeführt. Erdnüsse gehören nicht zu den Schalenfrüchten und sind separat auszuweisen. Einige Lebensmittel, die defintiv auch Schalenfrüchte enthalten, an die man aber nicht immer sofort denkt, sind zum Beispiel:

  • Marzipan (enthalten Mandeln)
  • Fondant
  • Krokant
  • Lebkuchen, Pfefferkuchen

 

Knochenbrühe – Nährwerte berechnen

Knochenbrühe – Nährwerte berechnen

Als Lebensmittelhersteller ist man gemäß Lebensmittelinformationsverordnung zur Nährwertdeklaration verpflichtet unter bestimmten Bedingungen (Größe Betrieb, Vermarktungsgebiet). Das heißt, dass die Hersteller nicht nur das Lebensmitteletikett mit Angabe der Zutat erstellen müssen, sondern auch die Nährwertangaben kennzeichnen müssen. Dies ist insbesondere für kleine und mittelständische Manufakturen (vor allem Hofläden, Bäckereien, Metzgereien etc) eine Herausforderung, denn die Nährwertanalyse im Labor ist mit sehr hohen Kosten verbunden. Laut Lebensmittelkennzeichnungsverordnung dürfen die Hersteller die Nährwertangaben auch selbst berechnen. Das ist für viele jedoch komplex und mit sehr viel Zeitaufwand verbunden. Zudem sind sich viele nicht sicher, wo man auf verlässliche Nährwertdatenbank zugreifen kann. Hier setzt der Rezeptrechner Online an. Damit stellen wir kleinen Manufakturen und Hofläden ein webbasiertes Tool zur Verfügung, mit Hilfe dessen nicht nur die Nährwertberechnung für Rezepturen und Lebensmittel vorgenommen werden können. Das Tool ist ausgerichtet auf genau diese Zielgruppe und ermöglich auch das Erstellen von Lebensmitteletiketten Vorlagen.

In diesem Artikel soll es konkret darum gehen, wie man mit dem Rezeptrechner zum Beispiel auch die Nährwerte für selbst hergestellte Knochenbrühe berechnen kann. Hierbei stellen sich viele Hersteller die Frage, ob der Knochen bei der Nährwertberechnung eigentlich berücksichtigt werden muss und wie man das berechnet?

Dazu mehr im nächsten Abschnitt. 

Nährwerttabelle online Berechnen

Mit dem Rezeptrechner PRO Business kann die Nährwertdeklaration für selbst hergestellte Lebensmittel und Rezepte berechnet werden. Man kann sowohl die Big7 als auch Big 8 Nährwertangaben für Lebensmittel berechnen. Ebenso besteht die Möglichkeit Lebensmitteletiketten Vorlagen zu erstellen mit Zutatenverzeichnis & QUID-Kennzeichnung. Damit ist der Rezeptrechner PRO Business das ideale Nährwertberechnungprogramm für kleine und mittelgroße Lebensmittelhersteller wie Bäckereien, Konditoreien, Manufakturen, Metzgereien, Feinkostläden und Hofläden sowie die Gemeinschaftsverpflegung für Restaurants, Gastronomie und Kantinen.

Nährwertkennzeichnung für Lebensmittel

Mehr dazu erfährst du auch unter Nährwerttabelle Erstellen.

Wie berechnet man die Nährwertangaben für selbst gemachte Knochenbrühe?

Insbesondere für zusammengesetzte Rezepturen ist das eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Etiketten mit Nährwerttabelle zu erstellen. Bei einfachen Rezepturen wie beispielsweise Marmelade sind die Zutaten schnell eingegeben. Den Reduktionsfaktor (also den Wasserverlust beim Kochen und Backen) kann man ebenfalls noch schnell bestimmen. Schwieriger wird die Nährwertberechnung dann schon bei Rezepturen wie Knochenbrühe oder Rinderfond, bei dem teilweise Zutaten zwar zum Rezept gehören, jedoch im Laufe der Zubereitung wieder entfernt werden (z.B. die Knochen aus der Knochenbrühe). In diesem Artikel setze ich mich mit der Frage auseinander, ob und wie man auch für Knochenbrühe die Nährwerte berechnen kann. Dies erläutere ich anhand eines konkreten Beispiels.

Beispiel Nährwertberechnung Knochenbrühe

Um beispielhaft einmal die Nährwertberechnung für Knochenbrühe vorzunehmen, habe ich ein typisches Rezept herausgesucht. Unsere Knochenbrühe besteht aus folgenden Zutaten:

  • Kalbsknochen 3375g
  • Zwiebeln 1125g
  • Karotten 371g
  • Sellerie 315g
  • Tomatenmark 200g
  • Lorbeer 4,5 Blätter
  • Wasser 9900 ml

Das Gesamtgewicht im Rohzustand von der Rezeptur beträgt 12207g. Am Ende entstehen 1 Liter (1000g) Knochenbrühe nach der Zubereitung. Dies ist wichtig für die Nährwertberechnung je 100g.

Im Rezeptrechner gibt man für die Nährwertberechnung je 100g den Reduktionsfaktor ein. Hier stellt sich die Frage, inwiefern der Knochen beim Reduktionsfaktor berücksichtigt werden muss. Dies ist jedoch wiederum abhängig von der Frage, ob man die Nährwertangaben vom Knochen berücksichtigen muss bei der Berechnung. Um die Fragen zu beantworten, habe ich einmal beide Wege berechnet um zu schauen, wie stark die Nährwertangaben voneinander abweichen und ob dies überhaupt relevant ist.

Variante 1 – mit Knochen

Berücksichtigung der Nährwerte vom Knochen

In diesem Falle gehe ich davon aus, dass 100% der Nährwerte vom Knochen in die Brühe übergehen. Das heißt, ich gebe den Knochen bei der Berechnung der Nährwerte im Rezeptrechner auch an um die Nährwerte zu übernehmen. Allerdings tue ich so, als ob der Knochen beim Gesamtgewicht nicht mehr auftaucht indem ich mit einem sehr hohen Reduktionsfaktor arbeite. Den Reduktionsfaktor wähle ich so, dass das Gesamtgewicht vom Rezept im zubereiteten Zustand 1000g ergibt (trotz Knochen). Das heißt, in diesem Falle ergibt sich ein sehr sehr kleiner Reduktionsfaktor von 0,065.

Variante 2 – ohne Knochen

keine Berücksichtigung der Nährwerte vom Knochen

Die gleiche Vorgehensweise nehme ich bei der 2. Herangehensweise vor, bei dem ich den Knochen nicht mit in der Zuatatenliste aufnehme. Demnach ist bereits das Rohgewicht deutlich geringer. Auch hier ergeben sich 1000g fertig zubereitete Brühe. Den Reduktionsfaktor wähle ich so, dass die fertige Zubereitung erneut 1000g ergibt. In diesem Falle ist der Reduktionsfaktor dadurch etwas größer, da weniger reduziert werden muss.

Hierzu ist wichtig, dass ich mir in beiden Fällen die Nährwerte im zubereiteten Zustand pro 100g ansehe. Es wird sichtbar, dass die Nährwerte je 100g bei Berücksichtigung vom Knochen (Variante 1) sehr viel höher ausfallen als bei der Variante 2 ohne Knochen. Vergleicht man die Nährwerte je 100g beider Varianten mit den Nährwertangaben fertiger Knochenbrühe, kommt man relativ schnell zu dem Fazit, dass die Berücksichtigung der Knochen bei den Nährwertangaben falsch ist.

Fazit zur Berechnung der Nährwertangaben von Brühe mit Knochen

Die Berücksichtigung vom Knochen in der Brühe führt zu einer enorm hohen Nährstoffdichte (siehe Variante 1), die so in keiner Knochenbrühe, die ich kenne bzw. recherchieren konnte, auftauchen. Auch die Nährwertangaben ohne Knochen sind noch vergleichsweise hoch. Dies liegt daran, dass ich in meiner Rezeptur davon ausgehe, dass das Gemüse in der Brühe verbleibt. Auch das Gemüse hat noch eine verhältnismäßig hohe Nährstoffdichte. Würde man das Gemüse ebenfalls am Ende aus der Brühe entnehmen, könnte man hier genauso verfahren wie mit dem Knochen in Variante 2 und würde das Gemüse bei der Berechnung ignorieren. Es ist davon auszugehen, dass primär Aroma aber nicht die Nährstoffe in die Brühe übergehen.

 

Erlaubte Abweichungen bei der Nährwertkennzeichnung

Die Abweichungen bei den Nährwertangaben pro 100g kommen insbesondere durch Eiweiß und Fett zustande, den Knochen bestehen ja vor allem aus viel Eiweiß und ein wenig Fett im Knochenmark. Hierbei ist wichtig, dass die Lebensmittelinformationsverordnung auch gewisse Abweichungen bei der Nährwertdeklaration erlaubt. Letztlich ist es ja so, dass auch jede Probe, die im Labor analysiert wird, gewissen Schwankungen in den Nährwertangaben unterliegt (zum Beispiel je nach Reifegrad von Früchten). Die erlaubten Abweichungen bei der Nährwertkennzeichnung sind abhängig von der Höhe der Nährwerte. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht dieser sogenannten Toleranzgrenzen (siehe auch Toleranzen Nährwertdeklaration).

erlaubte Abweichungen bei der Nährwerttabelle
Alkoholgehalt berechnen | Etikett

Alkoholgehalt berechnen | Etikett

Hier wird erläutert, wie man den Alkoholgehalt berechnen kann und wie man die Kennzeichnung der Alkohol Volumenprozent (Alkohol Prozent Angabe in % Vol) auf dem Etikett vornimmt. Doch bevor wie dazu kommen, kurz noch ein paar Worte zur Kennzeichnung von Lebensmitteln und Angabe auf dem Etikett im Allgemeinen (siehe auch Alkohol Kennzeichnung in Lebensmitteln).

Lebensmittelhersteller sind gemäß Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) dazu verpflichtet ihre Lebensmittel zu kennzeichnen. Bisher gibt es diverse Ausnahmen für alkoholische Getränke und Spirituosen. Doch in der EU wird aktuell auch ein digitales Label (digitales Etikett diskutiert). Demnach können auch Spirituosen Hersteller in Zukunft verpflichtet werden, die Nährwertdeklaration durchzuführen. Ein Kompromiss ist dabei ein QR Code (Stichwort U Label). Hersteller wären dann nur verpflichtet den QR Code auf dem Etikett der Getränke anzubringen. Verbraucher können sich über das Scannen vom QR Code über die Inhaltsstoffe informieren (mehr dazu unter Spirituosen Etiketten Vorschriften). Die Einführung dieses digitalen Etiketts war ursprünglich für 2023 vorgesehen. Demnach wären dann auch Spirituosen Hersteller verpflichtet Nährwertangaben zu ermitteln. Die Hersteller stünden dann vor der gleichen Herausforderung wie Manufakturen und Lebensmittelhersteller (Direktvermarkter) heute schon. Eine Nährwertanalyse im Labor ist zeitaufwendig und teuer. Das eigene Berechnen ist gemäß LMIV möglich, aber komplex. Hier schafft der Rezeptrechner Abhilfe.

Mit dem Rezeptrechner helfen wir Lebensmittelherstellern und Direktvermarktern Zeit & Kosten zu reduzieren bei der Lebensmittelkennzeichnung und Nährwertberechnung. Das ist gemäß LMIV erlaubt (siehe auch Nährwerte berechnen). Mehr zu den Vorschriften für das Verkaufen selbstgemachter Lebensmittel erfährst du über den Link.

Nährwertkennzeichnung Lebensmittelinformationsverordnung

Etiketten mit Nährwertdeklaration erstellen

Mit dem Rezeptrechner Online bieten wir kleinen Lebensmittel Herstellern (Manufakturen, Hofläden, Bäckereien) die Möglichkeit, die Nährwertangaben für die Lebensmitteletiketten zu berechnen. Im Anschluss können aus den Rezepturen automatisch Lebensmitteletiketten erstellt werden als PDF Vorlage für den professionellen Etikettendruck. Hierbei wird auch automatisch eine Zutatenliste mit QUID Regel erstellt. 

Kennzeichnung: Alkohol Angabe auf Etikett

Für alkoholische Getränke ist die Angabe vom Alkohol auf dem Etikett mit einer Prozentangabe ebenfalls verpflichtend.

Die Verpflichtung der Kennzeichnung vom Alkoholgehalt auf dem Etikett gilt für Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent.

Darüber hinaus gilt es bei der Kennzeichnung vom Alkoholgehalt folgendes zu beachten:

  • der Alkoholgehalt wird bei 20° bestimmt
  • der Alkoholgehalt wird mit einer Dezimalstelle angegeben
  • hinter dem Alkoholgehalt steht % vol
  • davor steht „Alkohol“ oder „Alk.“

Mehr zur LMIV Kennzeichnung für Spirituosen findest du auch in diesem Artikel.

 

Abweichungen Alkoholgehalt

Ähnlich wie bei der Nährwertdeklaration, sind auch beim Alkoholgehalt auf den Lebensmitteletiketten gewisse Abweichungen zulässig. So gilt für

  • sonstige Getränke von 1,2 % vol bis 5,5 % vol – eine Abweichung von  – +/- 0,3 % ist zulässig
  • Bier und Wein bis 5,5 % vol – eine Abweichung von +/- 0,5 % vol ist zulässig
  • Bier und Wein ab 5,5 % vol – eine Abweichung von +/ -1 % vol ist zulässig
  • Getränke mit eingelegten Früchten oder Pflanzenteilen – eine Abweichung von 1,5 % vol ist zulässig

Die gängigsten Bier und Weinsorten bewegen sich zwischen 5,5 % vol und 10% vol. Demzufolge sollte man also darauf achten, ob 0,5% oder 1% vol Abweichung zulässig ist.

In den meisten Fällen wird man den Alkoholgehalt im Labor bestimmen lassen müssen. Wer jedoch Mischgetränke oder Cocktails erstellt und hierfür den Alkoholgehalt berechnen möchte, kann dies auch tun.

Alkoholgehalt Berechnen – Formel

Die Formel zum Berechnen vom Alkoholgehalt lautet:

  1. Menge Alkohol in gramm: Zunächst muss man bestimmen, wieviel Alkohol in gramm ein Getränk enthält. Dies ist übrigens auch mit dem Rezeptrechner möglich.
  2. Menge Getränk: Zusätzlich benötigt man die Menge vom Getränk in ml.
  3. Alkohol Dichte: Zu guter letzt benötigt man noch die Dichte vom Alkohol: 0,8 g/ml.

Mit Hilfe dieser 3 Informationen lässt sich nun auch der Alkoholgehalt bestimmen gemäß folgender Formel:

Alkoholgehalt Getränk in % Vol = [ Menge Alkohol in gramm x Dichte Alkohol (0,8 g/ml) ] / Menge Getränk in ml

In einem anderen Artikel, zeige ich dir, wie du auch bei der Eingabe von eigenen Zutaten mit Nährwerten nun automatisch die Alkoholmenge berechnen lassen kannst. 

Alkoholgehalt Berechnen – Beispiel

Ein Beispiel wäre eine Weißweinschorle. Die Weißweinschorle besteht aus 150ml Weißwein und 100 ml Mineralwasser.

Mit Hilfe vom Rezeptrechner kann man die beiden Zutaten im Rezeptrechner Online auswählen. Hier wird nicht direkt der Alkoholgehalt angezeigt, aber dieser wird im Hintergrund berechnet. 100g Weißwein beinhalten ca. 9,6g Alkohol. Die Getränke Menge ist 250ml (150ml Weißwein + 100 ml Wasser).

Die Dichte vom Alkohol beträgt 0,789 g /  cm3.

Der Alkoholgehalt berechnet sich wie folgt: ((9,6g / 100 x 150) / 0,8) / 150ml = 7,2 % Vol. 

In dem Falle hat das alkoholische Getränk also einen Alkoholgehalt von 7,2 % Volumenprozent. Für die Kennzeichnung auf dem Etikett deiner Spirituose kann man diesen Alkoholgehalt angeben, gefolgt von der Einheit % Vol. Mehr zur Kennzeichnung vom Alkoholgehalt und der Prozent Angabe auf dem Etikett findest du im nächsten Abschnitt. Mehr zum Thema Alkoholgehalt für Cocktails berechnen erfährst du auch in diesem Artikel.

Alkohol Prozentangabe berechnen

Kennzeichnung Prozentgabe Alkoholgehalt auf dem Etikett

Mit dem Rezeptrechner kann der Alkoholgehalt in Volumenprozent automatisch berechnet werden. Das Vorgehen dafür ist wie folgt:

  1. Rezepteingabe im Rezeptrechner Online für die Nährwertberechnung
  2. Etiketten Generator öffnen (erneut Anmeldung erforderlich)
  3. Rezept aufrufen und Alkoholgehalt anzeigen auswählen

Aus der Lebensmitteletiketten Vorlage wird dann automatisch ein Feld für die Angabe vom Alkohol in Volumenprozent eingefügt.

Zur Berechnung der Big 7 Nährwertangaben und für das Erstellen der Lebensmitteletiketten Vorlagen wird ein Rezeptrechner PRO Business Zugang benötigt.

Das folgende Video zeigt das Vorgehen zur Alkohol Prozentangabe für die Kennzeichnung im Detail.

Alkohol Prozentangabe auf Etiketten

Flaschenetiketten Drucken

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit Hilfe von einem Brother Etikettendrucker und der Rezeptrechner Software eigenständig Flaschenetiketten selber gestalten und drucken kannst. Brother hat dafür einen passenden 4 Zoll Etikettendrucker im Angebot, der sich sehr gut für das Drucken von Flaschen Etiketten eignet. Mehr dazu in diesem Artikel: Flaschenetiketten Drucker

Flaschen Etikettendrucker