Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelkennzeichnung in Deutschland

Wer in Deutschland selbstgemachte Lebensmittel verkaufen möchte, muss sich mit den Vorschriften der LMIV (Lebensmittelinformationsverordnung) vertraut machen. Dort wird geregelt, welche Informationen über das Lebensmittel Hersteller gegenüber dem Verbraucher offen legen müssen. Das gilt sowohl für verpackte als auch für lose Ware. Verpackte Ware erfordert in der Regel ein Lebensmitteletikett mit diversen Pflichtangaben (siehe auch Lebensmittelkennzeichnung Etikett). Lose Ware hat weniger Pflichtangaben, aber auch im Falle von loser Ware bleibt die Kennzeichnungspflicht für Allergene bestehen. In diesem Artikel erläutere ich, welche Vorschriften der Lebensmittelkennzeichnung zu beachten sind. Zudem ich dir, wie du mit Hilfe der Rezeptrechner Software die Lebensmittelkennzeichnung für verpackte und lose Ware vornehmen kannst.

Kennzeichnung für Lebensmittel

Zeit & Kosten sparen bei der Lebensmittelkennzeichnung

Mit dem Rezeptrechner helfe ich Lebensmittelherstellern (egal ob für lose oder verpackte Ware) die Lebensmittelkennzeichnung so einfach und zeitsparend wie möglich durchzuführen. Wir fokussieren uns dabei insbesondere auf kleinere Beitriebe, die keine komplexe Warenwirtschaft nutzen. Dennoch bieten wir mit dem Rezeptrechner eine Software, die diverse „Probleme“ für die Nutzer löst. So ist der Etiketten Generator und Nährwertrechner ein Kernbestandteil (siehe auch Lebensmittelkennzeichnung Tabelle Nährwerte). Darüber hinaus können PRO Business Nutzer aber auch Gebrauch machen von der Allergenkennzeichnung und einer Preiskalkulation. Es besteht auch schon die Möglichkeit eine Produktspezifikation als PDF zu erstellen.

Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel | generell

Die Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel, egal ob lose oder verpackt, gilt generell für alle Hersteller, die Produkte an Endverbraucher verkaufen. Die Vorschriften hierzu sind geregelt in der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). Dies ist eine Verordnung, die für alle EU Mitgliedsstaaten gilt. Unter anderem wird darin die Verantwortung geregetl. Die Verantwortung für die Richtigkeit der Angaben liegt immer beim Hersteller.

Die konkreten Pflichtangaben sind in Artikel 9 der LMIV gelistet. Wichtig ist jedoch, dass diese Angaben nicht für alle Lebensmittel gleichermaßen gelten. Es gibt einige Ausnahmen, die in späteren Artikeln noch einmal genauer erläutert werden. So ist beispielsweise für lose Ware nur die Allergenkennzeichnung Pflicht, während alle anderen Angaben vernachlässigt werden können. Grundsätzlich sollte man deswegen noch einmal unterscheiden zwischen verpackter und loser Ware. Im folgenden erläutere ich einmal die Vorschriften für verpackte und im nächsten Schritt für lose Ware. Dieser Artikel dient der Übersicht. Über die Verlinkung gelangst du jeweils zu genaueren Informationen für die einzelnen Abschnitte. In dem folgenden Video habe ich zudem einmal die wichtigsten Aspekte der Lebensmitttelkennzeichnung einfach erklärt zusammengefasst.

Video: Lebensmittelkennzeichnung einfach erklärt

Lebensmittelkennzeichnung – Pflichtangaben

Grundsätzlich wird in der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) zwischen loser und verpackter Ware unterschieden. Für verpackte Ware gibt es deutlich mehr Anforderungen an die Pflichtangaben als für lose Waren. Im folgenden findest du eine kleine Übersicht mit den wichtigsten Pflichtangaben zwischen vor(verpacker) und Loser Ware. Im Anschluss gehe ich in diesem Artikel etwas konkreter auf die verschiedenen Pflichtangaben zur Lebensmittelkennzeichung ein. 

Lebensmittelkennzeichnung Angaben

Lebensmittelkennzeichnung Vorschriften | verpackte Ware

Für verpackte Ware findet man die genauen Pflichtangaben gemäß Lebensmittelkennzeichnung in Artikel 9 der LMIV.

Zu den Pflichtangaben für verpackte Lebensmittel gehören demnach:

Abgesehen von den genauen Angaben wird in der LMIV auch die Darstellungsform der Kennzeichnung geregelt. Demnach ist beispielsweise darauf zu achten, dass die Angaben auf einem Etikett mit einer gewissen Mindestschriftgröße angebracht sind.

Noch ausführlichere Informationen zu den Pflichtangaben auf Etiketten findest du in einem anderen Artikel.

Lebensmittel Kennzeichunng - Beispiel
Kennzeichnung Lebensmittel - Etiketten erstellen

Etiketten Erstellen mit dem Rezeptrechner

Mit der Rezeptrechner PRO Business Software kannst du direkt Lebensmitteletiketten erstellen. Im Vorwege hast du bereits deine Rezepte und Zutaten eingegeben und die Nährwertberechnung durchführt. Im Anschluss kannst du mit Hilfe vom Etiketten Generator direkt eine Nährwerttabelle als Datei oder ein vollständiges Lebensmitteletikett (mit Zutatenliste, QUID, Allergenkennzeichnung etc) erstellen. Man kann eine JPG, PNG oder PDF Datei erstellen zum drucken. Die Datei kann man dann wiederum mit Hilfe von einem Etikettendrucker direkt ausdrucken. Das spart viel Zeit und Kosten bei der Lebensmittelkennzeichnung.

Ausnahmen & Besonderheiten zur Nährwertdeklaration

Die Nährwertdeklaration ist insbesondere für verpackte Ware ebenfalls ein wichtiger Punkt. Dieser führt bei vielen Herstellern auch zu großen Problemen, da die Nährwertdeklaration nicht „mal eben so gemacht“ ist. Zunächst erkläre ich die Ausnahmen der Nährwertdeklaration gemäß LMIV und dann zeige ich, wie man mit der Rezeptrechner Software auch die Nährwertberechnung seiner Rezepte schnell & einfach durchführen kann.

Nicht alle Hersteller, sind sofort zur Nährwertdeklaration verpflichtet. Hier werden insbesondere die kleineren Hersteller „verschont“. So ist die Nährwertdeklaration zum Beispiel nicht verpflichtend für kleinere Betriebe

  • mit mit weniger als 10 Mitarbeitern und
  • einem Jahresumsatz von weniger als 2 Millionen Euro.

Ebenso sind Unternehmen, die nur in einem Umkreis von <50 km (teilweise auch bis 100km) ihre Produkte vermarkten, nicht zur Nährwertdeklaration verpflichtet.  Wer jedoch lokal in den Einzelhandel verkauft oder seine Produkte auch online zum Verkauf anbietet, ist wiederum zur Nährwertdeklaration.

Zudem gibt es noch für einige spezielle Lebensmittel (zum Beispiel Monoprodukte) Ausnahmen für die Nährwertdeklaration.

Weitere Details zur Nährwertdeklaration findest du über diesen Link.

Nährwertdeklaration erstellen & Lebensmittel kennzeichnen

Nährwertdeklaration erstellen mit dem Rezeptrechner

Beim Rezeptrechner handelt es sich auch um eine Software zur Nährwertberechnung. Tatsächlich ist es sogar so, dass es sich eigentlich im Kern um einen Nährwertrechner handelt, den wir sukzessive weiterentwickelt haben. Somit hast du die Möglichkeit für all deine Rezepte auch schnell & einfach die Nährwerte je 100g, je Portion und je Rezept zu berechnen. Dabei kannst du auch Reduktionsfaktoren berücksichtigen. Fehlen Zutaten, kannst du eigene Zutaten mit individuellen Nährwertangaben in deinem Account hinterlegen. Zudem bekommst du mit dem Rezeptrechner PRO Business auch Zugang zum Bundeslebensmittelschlüssel mit > 10.000 Zutaten. Das Ergebnis sind fertige Nährwerttabellen, die du als Datei oder Text kopieren und herunterladen kannst (siehe auch Nährwerttabelle erstellen).

Allergenkennzeichnung in der Zutatenliste

Mit dem Etiketten Generator bekommst du nicht nur eine Zutatenliste sortiert in der richtigen Reihenfolge. Du hast auch die Möglichkeit die QUID Kennzeichnung vorzunehmen. Dabei handelt es sich um die Prozentangabe, die für gewisse Zutaten notwendig ist. Zudem bekommst du auch automatische Vorschläge für die Allergenkennzeichnung in Fettdruck für die Zutatenliste. Überprüfe diese Allergenkennzeichnung noch einmal auf die Richtigkeit, denn die Verantwortung liegt letztlich bei dir als Lebensmittelhersteller.

Mehr zur Lebensmittel Kennzeichnung der Inhaltsstoffe findest du auch in einem anderen Artikel.

In diesem ersten Abschnitt ging es jetzt insbesondere um die Kennzeichnung verpackter Lebensmittel. Im nächsten Abschnitt widmen wir uns nun insbesondere der verpackten Ware. Auch für lose Ware, die vor allem in Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Restaurants verkauft wird, eignet sich die Rezeptrechner Software als Lösung.

Lebensmittelkennzeichnung Vorschriften | lose Ware

Für lose Ware sieht die LMIV einige Ausnahmen vor. So wird in Artikel 44 der LMIV beschrieben, dass letztlich nur die Kennzeichnung der Allergene für lose Ware vorgenommen werden muss. Als lose Ware gelten Lebensmittel, die nicht vorverpackt sind. Das sind in der Regel Lebensmittel, die in Gastronomie, Restaurant oder Gemeinschaftsverpflegung verkauft werden.

Zur Darstellungsform regelt die LMIV dabei gar nicht so viel. Die Vorschriften zur Darstellungsform der Allergene für lose Ware werden durch die Mitgliedsstaaten geregelt. Das heißt, dass Deutschland hier seine eigenen Regeln definiert hat, während es sich bei der LMIV ja um eine EU Richtlinie handelt. Hierfür hat Deutschland im Jahr 2017 die Lebensmittelinformations-Durchführungsverordnung (LMIDV) erlassen. Dort wird konkreter beschrieben, wie Gastronomie, Bäckereien und Co die Allergene für nicht verpackte Lebensmittel kennzeichnen sollen.

Demnach ist sowohl eine Information für den Verbraucher in schriftlicher, mündlicher oder elektronischer Form erlaubt:

Angabe auf einem Schild

Hier wird es meistens so gehandhabt, dass die Angaben auf einem Schild auf dem Lebensmittel oder in der Nähe vom Lebensmittel angebracht sind. Die Allergene werden dabei gekennzeichnet durch die Worte „enthält: “ gefolgt von den Allergenen. Sofern die Lebensmittelbezeichnung selbst bereits die Allergenbezeichnung beinhaltet (zum Beispiel Milch in Milchbrötchen) ist die wiederholte Angabe nicht notwendig.

Ordner auf der Theke & Aushang in der Verkaufsstätte

Es ist auch möglich, zum Beispiel ein PDF ausgedruckt zu laminieren und dieses in einem Ordner in der Verkaufsstätte auszulegen. Hier kann man dann zum Beispiel eine Liste aller Lebensmittel mit Allergen- & Zusatzstoffe Kennzeichnung anlegen. Diese Lösung ist in der Regel deutlich einfacher und lässt sich bei Bedarf auch schneller aktualisieren. In diesem Falle muss in der Nähe oder auf einem Schild vom Lebensmittel der Hinweis wie z.B. „siehe Ordner auf der Theke“ stehen.

Mündliche Auskunft

Eine mündliche Auskunft durch die Mitarbeiter ist ebenfalls möglich. In diesem Falle muss in der Nähe vom Lebensmittel der Hinweis stehen, dass man den Mitarbeiter fragen darf. Vorraussetzung hier ist jedoch zum einen, dass der Mitarbeiter trainiert ist und eine kompetente Auskunft geben kann. Zum anderen müssen dennoch schriftliche Aufzeichnungen der Allergene & Zusatzstoffe vorhanden sein, zum Beispiel in einem Ordner hinter der Theke.

Für Restaurants eignet sich in der Regel die Angabe der Allergene & Zusatzstoffe als Teil der Speisekarte (zum Beispiel in der Fusszeile). Dabei müssen sich die Angaben in der Fusszeile immer auf das jeweilige Lebensmittel beziehen. Dies kann zum Beispiel über kleine hochgestellte Zahlen in der Nähe vom Lebensmittel erfolgen. Mehr zur erfährt man auch in diesem Artikel.

Für Kantinen eignet sich die Angabe der Allergene & Zusatzstoffe in der Regel am besten über hochgestellte Zahlen, die auf dem Speiseplan neben den jeweiligen Lebensmitteln angegebene werden. In der Fusszeile vom Speiseplan kann dann ebenfalls die jeweilige Zahl mit der Allergen- oder Zusatzstoffe Bezeichnung stehen.

In ein paar weiterführenden Artikeln gehe ich noch genauer darauf ein, wie die Kennzeichnung der Allergene für lose Ware auszusehen hat:

Software zur Kennzeichnung der Allergene - lose Lebensmittel

Allergene Liste erstellen für Rezepte

Mit der Rezeptrechner Software kann man auch direkt die Kennzeichnung der Allergene für Lebensmittel und Rezepte vornehmen. Man bekommt automatisch Vorschläge für die Allergenkennzeichnung. Es besteht die Möglichkeit eine Allergene Liste für alle oder gewisse Rezepte zu erstellen. Die Datei kann man dann als PDF oder CSV Datei herunterladen und drucken.

Produktspezifikation erstellen

Insbesondere für Bäckereien und Konditoreien, aber auch Catering und Feinkost Betriebe sind Produktspezifikationen gängige Praxis. Viele Betriebe nutzen diese um die Kunden über die Produkte, die verkauft werden, im Detail zu informieren. Grundsätzlich enthält solch eine Produktspezifikation die gleichen Angaben wie ein Lebensmitteletikett (mit Ausnahme vom Mindesthaltbarkeitsdatum). Die Produktspezifikation wird entweder als PDF oder QR Code erstellt und dem Kunden als Papierform oder in digitaler Form zur Verfügung gestellt. Zudem nutzen einige Hersteller die Produktspezifikation auch zur Rückverfolgbarkeit (Stichwort Chargennachverfolgung).

Mit dem Rezeptrechner stellen wir in der Software auch heute schon eine Möglichkeit zur Verfügung um die Produktspezifikation für die Produkte vorzunehmen (siehe auch Produktspezifikation erstellen für Lebensmittel).

Software Lebensmittelkennzeichnung

Produktspezifikation (PDF) erstellen

Mit der Rezeptrechner Software kann man auch direkt die Lebensmittelkennzeichnung für Etiketten und Allergen vornehmen. Es besteht auch die Möglichkeit eine Produktspezifikation als PDF zu erstellen. Zudem arbeiten wir auch schon an einem Layout für eine Schritt für Schritt Anleitung, die die Mitarbeiter in der Küche in Kombination mit einem Mengenrechner nutzen können. Mehr PDF Beispiele und Vorlagen zur Lebensmittelkennzeichnung findest du in diesem Artikel.

Deklarationspflichtige Allergene

Zu den Herstellern, die lose Ware verkaufen, gehören insbesondere Bäckereien, Konditoreien, Metzgereien, aber teilweise auch Delikatessen & Feinkost Läden. Für lose Lebensmittel braucht es kein Lebensmitteletikett. Hier sind nicht alle Angaben verpflichtend. Wichtig ist jedoch, dass insbesondere die Allergen- und Zusatzstoffekennzeichnung hier ebenfalls verpflichtend sind.

Die folgenden Allergene sind dabei deklarationspflichtig (siehe auch Deklarationspflicht bei Lebensmitteln).

  • Glutenhaltiges Getreide (konkret benennen, um welche Getreide Sorte es sich handelt) & Erzeugnisse aus Getreide
    • Weizen
    • Dinkel
    • Roggen
    • Gerste
    • Hafer
  • Eier
  • Fisch
  • Erdnuss
  • Soja
  • Milch & Milcherzeugnisse
  • Schalenfrüchte (muss ebenfalls konkret benannt werden, sofern bekannt)
    • Cashewkerne (Kaschunüsse)
    • Pecannüsse
    • Paranüsse
    • Pistazien
    • Macadamia- oder Queenslandnüsse
    • Sellerie
    • Senf
    • Sesamsamen
    • Schwefeldioxid &Sulphite
    • Lupinen

Bei unverpackter Ware muss dem Verbraucher die Information vor dem Kauf der Ware und vor Abgabe des Lebensmittels sichtbar gemacht werden. Die Angaben müssen bezogen auf das Lebensmittel gut sichtbar oder lesbar bereitgestellt werden. Je nach Betrieb kann dies unterschiedliche Dinge bedeuten. In dem Artikel Überblick typischer Allergene in Lebensmitteln gebe ich einen kleinen Überblick, welche Lebensmittel typischerweise welche Allergene enthalten.

Deklarationspflichtige Zusatzstoffe

Die folgenden Zusatzstoffe müssen ebenfalls angegebenen werden beim Verkauf von frischer oder verpackter Ware, egal ob im Onlinehandel oder an der Theke.

  • mit Farbstoff
  • mit Konservierungsstoff oder konserviert
  • mit Antioxidationsmittel
  • mit Nitritpökelsalz, mit Nitrat
  • mit Geschmacksverstärker
  • geschwärzt
  • gewachst
  • mit Phosphat
  • mit Süßungsmitteln
  • enthält eine Phenylalaninquelle

Es empfiehlt sich zudem auch die E-Nummer des jeweiligen Zusatzstoffes anzugeben. Häufig sind sogar die E-Nummern bekannt, es ist jedoch unklar, um welche Art von Zusatzstoff es sich handelt. Eine Liste der Zusatzstoffe und Zuordnung der jeweiligen E-Nummern kann man in dem Artikel zur Zusatzstoffe Liste herunterladen.

Liste der Lebensmittelzusatzstoffe zum ausdrucken

Hier findest du kostenlos eine Zusatzstoffe Liste mit Klassenname und E Nummer. Diese Excel Tabelle enthält alle Lebensmittel Zusatzstoffe in einer Liste mit chemischer Bezeichnung, Klassennamen und den typischen Anwendungsgebieten. Du kannst innerhalb der Excel Tabelle nach den jeweiligen Funktionsklassen filtern und die einzelne Zusatzstoffe Listen zum ausdrucke als PDF erstellen.

Lebensmittelzusatzstoffe Liste

Bio Kennzeichnung für Lebensmittel

Teil der Lebensmittelkennzeichnung ist unter Umständen auch die Bio Kennzeichnung für Lebensmittel. Das ist eine aktive Wahl, die einige Produzenten treffen. Die Anforderung an die Bio Zertifizierung sind relativ hoch. Es kommt einiges an administrativen Aufwand auf einen zu. Was genau die Anforderungen sind, und wie man das jeweilige EU Bio Logo und das deutsche Bio Siegel verwenden kann, habe ich in diesem Artikel erläutert: Bio Kennzeichnung für Lebensmittel

Mit der Rezeptrechner Software kann man in Zukunft auch direkt die Bio Kennzeichnung vornehmen. Sowohl das EU Bio Logo als auch das deutsche Bio Siegel können optionale auf dem Etikett abgebildet werden. Das Etikett wird mit Hilfe vom Etiketten Generator erstellt (Teil vom Rezeptrechner PRO Business).

Mehr zur Rezeptrechner Software erfährst du in diesem Artikel.

Bio Kennzeichnung Software
Allergene Lebensmittel Übersicht

Allergene Lebensmittel Übersicht

Welche Lebensmittel haben eigentlich deklarationspflichtige Allergene? Lebensmittelhersteller sind zur Allergenkennzeichnung verpflichtet, egal ob lose oder verpackte Ware. Auf verpackten Lebensmitteln muss es ein Lebensmittel Etikett mit Zutatenverzeichnis & Allergenkennzeichnung sein. Für lose Ware (zum Beispiel bei Bäckereien) reicht die Auskunft der Allergene oder eine Allergene Liste für Lebensmittel, die zum Beispiel als PDF ausgedruckt ausliegt. Auch auf einer Speisekarte in der Gastronomie braucht es die Allergenkennzeichnung. In einem der letzten Artikel habe ich mich schon mit den deklarationspflichtigen Allergenen auseinandergesetzt und auch eine Allergene Liste zum ausdrucken als PDF zur Verfügung gestellt. In diesem Artikel möchte ich genauer darauf eingehen, welche Lebensmittel typischerweise eigentliche welche Allergene enthalten.

Lebensmittelkennzeichnung & Allergenkennzeichnung mit dem Rezeptrechner

Dies dient auch der Vorbereitung der Allergenkennzeichnung, die demnächst auch mit Hilfe vom Rezeptrechner möglich sein wird. Mit dem Rezeptrechner Online kannst du bereits heute die Nährwertkennzeichnung sowie die Erstellung vom Zutatenverzeichnis mit QUID-Kennzeichnung vornehmen. Zudem haben Hersteller auch heute schon die Möglichkeit, Lebensmitteletiketten für verpackte Lebensmittel mit Nährwerttabelle & Zutatenliste zu erstellen. Hierzu dient der Etiketten Generator, zu dem man als Lebensmittelhersteller automatisch auch Zugang erhält. Um die Nährwertkennzeichnung durchzuführen, benötigt man einen Rezeptrechner PRO Business Account. Der Rezeprechner ist damit insbesondere für kleine Hersteller geeignet (wie Manufakturen, Bäckereien, Hofläden, Metzgereien oder Konditoreien), die zur Lebensmittelkennzeichnung für verpackte oder lose Ware verpflichtet sind. Ebenso dient der Rezeptrechner Herstellern, die selbstgemachte Lebensmittel verkaufen wollen.

Mit dem Rezeptrechner kann man bereits heute manuell die Allergene & Zusatzstoffe Kennzeichnung für gespeicherte Rezepte vorzunehmen. Nachdem man die einzelnen Lebensmittel (Zutaten) in den Rezepten mit Allergene & Zusatzstoffe gekennzeichnet hat, werden diese Daten für 2 Dinge verwendet:

  • für das Zutatenverzeichnis im Lebensmitteletikett
  • für eine Allergene Liste als PDF (für Speisekarte, Gstronomie) & lose Ware
Allergene Liste zum Ausdrucken

Allergenkennzeichnung für eigene Rezepte

Den Rezeptrechner Online kann man auch kostenlos ausprobieren. Für die Nährwertberechnung aller Big 7 Nährwertangaben und das Erstellen vom Lebensmitteletikett benötigt man den Rezeptrechner PRO Business Account. Das upgrade zum Rezeptrechner PRO Business erfolgt über Digistore24.

Kennzeichnung der Allergene für Lebensmittel

Aktuell muss man die Allergene für die einzelnen Lebensmittel im Rezeptrechner noch manuell kennzeichnen. In Zukunft ist geplant, dass für alle Standard Lebensmittel aus der Datenbank die typischen Allergene & Zusatzstoffe hinterlegt sind. Das heißt nicht, dass sich die Hersteller auf die Richtigkeit dieser Angabe verlassen können, denn insbesondere für Fertiggerichte und industriell gefertigte Lebensmittel ist es teilweise schwer, die genaue Angabe der Allergene je Lebensmittel vorzunehmen. Oder anders gesagt: Je nach Produktion kann ein Lebensmittel teilweise das jeweilige Allergen enthalten oder auch nicht. Häufig hängt das auch damit zusammen, welche anderen Lebensmittel in der gleichen Produktion gefertigt werden. So muss ein Lebensmittel zwar nicht direkt die jeweilige Zutat enthalten, es kann aber dennoch Spuren von dem Allergen enthalten, weil das Lebensmittel auf der gleichen Fertigungslinie produziert wird wir ein anderes Lebensmittel. Aus diesem Grund wird auf verpackten Lebensmitteln häufig angegeben „kann Spuren enthalten von Milch, Mandeln, Soja oder Senf“. Das heißt dann, dass das Lebensmittel selbst zum Beispiel nicht die Allergene Milch oder Mandeln enthält, aber man eben nicht ausschließen kann, dass das Lebensmittel mit Resten aus der vorherigen Produktion in Verbindung kommt.

Deklarationspflichtige Allergene für Lebensmittel

Aktuell gibt es 14 deklarationspflichtige Allergene für Lebensmittel (siehe Tabelle unten). Diese lauten:

Mehr zur Deklarationspflicht bei Lebensmitteln in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfährst du über diesen Link.

Die vollständige Liste in Form einer Tabelle für die deklarationspflichtigen Allergene für Lebensmittel kannst du dir auch im folgenden herunterladen.

Allergene Liste als Tabelle zum Ausdrucken für Speisekarte

Deklarationspflichtige Allergene Tabelle

Lade dir hier eine kostenlose Liste für alle Allergene & Zusatzstoffe in Form einer Tabelle als PDF für Lebensmittel herunter. 

Allergene in Lebensmittel – Übersicht

Im Folgenden gehe ich nun genauer darauf ein, welche Lebensmittel typischerweise welche Allergene enthalten. Beachte dabei, dass dies nur als Richtlinie gilt. In einigen Fällen kann es zu Abweichungen kommen. Wenn du als Hersteller spezielle Lebensmittel verwendest, halte am besten immer Rücksprache mit deinen Lebensmittellieferanten.

Lebensmittel ohne Allergene

Industriell gefertigte Lebensmittel sind heute nur in sehr seltenen Fällen allergenfrei. Wer auf Allergene in Lebensmittteln verzichten möchte, muss vor allem auf frische, unverarbeitete Lebensmittel den Fokus legen. Dazu gehören:

  • frisches Obst, frisches Gemüse
  • Fleisch, Fisch, Geflügel unverarbeitet (ohne Panade)
  • getrocknete Kräuter als Gewürze

Welche Lebensmittel enthalten Gluten?

Gluten ist enthalten in diversen Getreidesorten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut, Emmer, Einkorn, Grünkern). Demzufolge enthalten Lebensmittel, die aus Getreide herstellt werden in der Regel Allergene, in dem Falle das Allergen Gluten. Gluten ist somit in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Mehl und Lebensmittel, die aus Mehl hergestellt werden (Brot, Brötchen, Teig für Kuchen, Plätzchen, Kekse, Torten)
  • Teigwaren (Nudeln, Lasagneplatten, Fusilli, Makkaroni, Spaghetti)
  • Pizzateig
  • gefüllte Teigwaren (Torellini, Ravioli…)
  • Haferflocken (Müsli, Flocken…)
  • industriell gefertigte Lebensmittel (Kartoffelchips, Zwieback)
  • Stärke, Speisestärke
  • Kartoffelklöße, Dampfnudeln, Grieß, Polenta,

Welche Lebensmittel enthalten Soja?

Soja wird heute insbesondere in vielen Backwaren verarbeitet. Aber auch diverse industriell gefertigte Lebensmittel enthalten Soja oder zumindest Spuren von Soja. Bei einigen Lebensmitteln ist es eindeutig, dass sie Soja enthalten weil es schon der Name sagt. Bei einigen Lebensmitteln ist es aber ganz und gar nicht eindeutig.

  • Sojabohnen
  • Sojasoße
  • Sojamehl
  • Sojamilch
  • Tofu
  • Miso
  • Tempeh
  • Natto

Welche Lebensmittel enthalten Eier?

Zu den deklarationspflichtigen Lebensmittel gehören auch die Eier. Dabei geht es nicht nur um das typische Hühnerei sondern auch Eier von anderen Geflügelarten wie Enten. Straussen etc.

Welche Lebensmittel enthalten Milch oder Milcherzeugnisse?

Bei Milch im Sinne der Allergenkennzeichnung ist das ähnlich wie mit den Eiern. Insbesondere Kuhmilch ist deklarationspflichtig als Allergen. Gleichzeitig muss man aber im Hinterkopf halten, dass Milch in unzähligen Lebensmitteln enthalten ist. Dazu gehören:

  • Butter
  • Kuhmilch
  • Quark
  • Käse
  • Creme
  • Sahne
  • Joghurt
  • Feta
  • Mozzarella
  • Ricotta
  • Mascarpone
  • Schokolade, Kuvertüre (je höher der Kakaogehalt desto geringer der Milchgehalt)
  • diverse Kuchen & Torten Böden & Teigvarianten wie
    • Mürbeteig (Basisrezept: Mehl, Zucker, Eier, Butter) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Blätterteig (Basisrezept: Mehl, Salz, Wasser, Butter) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Hefeteig (Basisrezept: Hefe, Zucker, Mehl, Milch, Butter, Ei, Salz) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Strudelteig (Basisrezept: Mehl, Wasser, Butter) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Streuselteig (Basisrezept: Butter, Zucker, Mehl) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Brandmasse/ Brandteig (Basisrezept: Mehl, Butter, Eier) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Plätzchen (Basisrezept: Mehl, Zucker, Butter, Eier) –> Da Butter verwendet wird, muss Milch auch deklariert werden.
    • Waffelteig (Basisrezept: Butter, Zucker, Eier, Mehl, Salz, Backpulver, Milch)
  • Croissants (enthalten ebenfalls Milch aufgrund der Butter)

Teigrezepte ohne Milch

Einige Kuchen & Torten Böden & Teigvarianten enhalten aber auch keine Butter und keine Milch im Basisrezept und folglich muss Milch nicht als Allergen gekennzeichnet werden. Es kann aber natürlich auch sein, dass die Füllung wiederum Milch enthält.

    • Biskuit (Mehl, Zucker, Eier) –> keine Butter und keine Milch
    • Pizzateig: Wasser, Hefe, Zucker, Salz, Öl; folglich nur Gluten

Welche Lebensmittel enthalten Schwefeldioxid oder Sulfite?

Schwefeldioxid und Sulfit Salze werden als Konservierungsstoff oder Antioxidationsmittel eingesetzt. Sie Stoffe blockieren bestimmte Enzyme und helfen somit zu verhindern, dass sich Pilze oder Bakterien bilden. Teilweise wirken diese Stoffe auch bleichend. Man kennt das zum Beispiel von getrockneten Aprikosen, die geschwefelt schon orange farbig aussehen. Ungeschwefelte Aprikosen hingegen sind häufig dunkelbraun und schrumpelig. Hier sind einige typische Lebensmittel, die Schwefeldioxid enthalten. Häufig ist in

  • getrocknete Früchte (Aprikosen, Rosinen,…)
  • kandierte Früchte
  • frische Litschis
  • Weintrauben
  • Merrettichzubereitungen
  • Tafeltrauben
  • Wein
  • Stärke
  • Kartoffeltrockenezeugnisse
  • Krebtstiere
  • Kartoffelteige, Klöße

Welche Lebensmittel enthalten Senf?

Senf wird ebenfalls in vielen Fertiggerichten als Gewürzmittel verwendet.

Welche Lebensmittel enthalten Krebstiere?

Krebstiere und Weichtiere unterscheiden sich und müssen folglich separat gekennzeichnet werden. Zu den Krebstieren zählen zum Beispiel:

  • Flusskrebse
  • Langusten
  • Hummer
  • Garnelen
  • Krabben

Welche Lebensmittel enthalten Weichtiere?

Zu den Weichtieren zählen folgende Arten:

  • Muscheln
  • Austern
  • Schnecken
  • Tintenfisch

Welche Lebensmittel enthalten Fisch?

Fische lassen sich vermutlich noch am einfachsten bei der Allergenkennzeichnung klassifizieren.

Welche Lebensmittel enthalten Lupine?

Lupine sind insbesondere in Müsli und Hefeteig häufig enthalten.

Welche Lebensmittel enthalten Allergene – Sellerie?

Viele Gewürzmischungen enthalten Sellerie. Dadurch kommt Sellerie in vielen der folgenden Lebensmittel vor:

  • Curry Gewürzmischungen
  • Fertigerichte
  • Tomatenmark
  • Ketchup
  • Eintopf in der Konserve mit Sauce
  • Saucen

Welche Lebensmittel enthalten Sesamsamen?

Sesamsamen oder zumindest Spuren von Sesamsamen finden sich meistens in Lebensmitteln, die auf Produktionsrichtlinien gefertigt werden, in denen zumindest für einige Lebensmittel auch Sesam verwendet wird. Hierzu gehören zum Beispiel:

  • Brot, Brötchen, Backwaren
  • Müsli, Cornflakes
  • Salzgebäck
  • Tahini

Welche Lebensmittel enthalten Erdnuss (Erdnüsse)?

Erdnüsse sind natürlich in diversen Nuss-Mischungen enthalten. Zudem enthalten auch folgende Lebensmittel und Backwaren häufig Erdnüsse oder zumindest Spuren von Erdnüssen:

  • Lebkuchen
  • Müsli Mischungen
  • Makronen

Welche Lebensmittel enthalten Schalenfrüchte?

Zu den typischen Schalenfrüchten gehören:

  • Cashewkerne (Kashewnuss)
  • Mandeln
  • Haselnüsse
  • Walnüsse
  • Pekannüsse (Pecannüsse)
  • Pistazie
  • Paranüsse
  • Macadamie-/ Queenslandnuss

Wenn man weiß, dass ein Lebensmittel Nüsse enthält, jedoch unklar ist, welche Art von Nüssen, sollte in der Regel nur der Oberbegriff Schalenfrüchte angegeben werden. Ist klar, welche Schalenfrüchte konkret enthalten sind, werden die einzelnen Schalenfrüchte aufgeführt. Erdnüsse gehören nicht zu den Schalenfrüchten und sind separat auszuweisen. Einige Lebensmittel, die defintiv auch Schalenfrüchte enthalten, an die man aber nicht immer sofort denkt, sind zum Beispiel:

  • Marzipan (enthalten Mandeln)
  • Fondant
  • Krokant
  • Lebkuchen, Pfefferkuchen

 

Knochenbrühe – Nährwerte berechnen

Knochenbrühe – Nährwerte berechnen

Als Lebensmittelhersteller ist man gemäß Lebensmittelinformationsverordnung zur Nährwertdeklaration verpflichtet unter bestimmten Bedingungen (Größe Betrieb, Vermarktungsgebiet). Das heißt, dass die Hersteller nicht nur das Lebensmitteletikett mit Angabe der Zutat erstellen müssen, sondern auch die Nährwertangaben kennzeichnen müssen. Dies ist insbesondere für kleine und mittelständische Manufakturen (vor allem Hofläden, Bäckereien, Metzgereien etc) eine Herausforderung, denn die Nährwertanalyse im Labor ist mit sehr hohen Kosten verbunden. Laut Lebensmittelkennzeichnungsverordnung dürfen die Hersteller die Nährwertangaben auch selbst berechnen. Das ist für viele jedoch komplex und mit sehr viel Zeitaufwand verbunden. Zudem sind sich viele nicht sicher, wo man auf verlässliche Nährwertdatenbank zugreifen kann. Hier setzt der Rezeptrechner Online an. Damit stellen wir kleinen Manufakturen und Hofläden ein webbasiertes Tool zur Verfügung, mit Hilfe dessen nicht nur die Nährwertberechnung für Rezepturen und Lebensmittel vorgenommen werden können. Das Tool ist ausgerichtet auf genau diese Zielgruppe und ermöglich auch das Erstellen von Lebensmitteletiketten Vorlagen.

In diesem Artikel soll es konkret darum gehen, wie man mit dem Rezeptrechner zum Beispiel auch die Nährwerte für selbst hergestellte Knochenbrühe berechnen kann. Hierbei stellen sich viele Hersteller die Frage, ob der Knochen bei der Nährwertberechnung eigentlich berücksichtigt werden muss und wie man das berechnet?

Dazu mehr im nächsten Abschnitt. 

Nährwerttabelle online Berechnen

Mit dem Rezeptrechner PRO Business kann die Nährwertdeklaration für selbst hergestellte Lebensmittel und Rezepte berechnet werden. Man kann sowohl die Big7 als auch Big 8 Nährwertangaben für Lebensmittel berechnen. Ebenso besteht die Möglichkeit Lebensmitteletiketten Vorlagen zu erstellen mit Zutatenverzeichnis & QUID-Kennzeichnung. Damit ist der Rezeptrechner PRO Business das ideale Nährwertberechnungprogramm für kleine und mittelgroße Lebensmittelhersteller wie Bäckereien, Konditoreien, Manufakturen, Metzgereien, Feinkostläden und Hofläden sowie die Gemeinschaftsverpflegung für Restaurants, Gastronomie und Kantinen.

Nährwertkennzeichnung für Lebensmittel

Mehr dazu erfährst du auch unter Nährwerttabelle Erstellen.

Wie berechnet man die Nährwertangaben für selbst gemachte Knochenbrühe?

Insbesondere für zusammengesetzte Rezepturen ist das eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Etiketten mit Nährwerttabelle zu erstellen. Bei einfachen Rezepturen wie beispielsweise Marmelade sind die Zutaten schnell eingegeben. Den Reduktionsfaktor (also den Wasserverlust beim Kochen und Backen) kann man ebenfalls noch schnell bestimmen. Schwieriger wird die Nährwertberechnung dann schon bei Rezepturen wie Knochenbrühe oder Rinderfond, bei dem teilweise Zutaten zwar zum Rezept gehören, jedoch im Laufe der Zubereitung wieder entfernt werden (z.B. die Knochen aus der Knochenbrühe). In diesem Artikel setze ich mich mit der Frage auseinander, ob und wie man auch für Knochenbrühe die Nährwerte berechnen kann. Dies erläutere ich anhand eines konkreten Beispiels.

Beispiel Nährwertberechnung Knochenbrühe

Um beispielhaft einmal die Nährwertberechnung für Knochenbrühe vorzunehmen, habe ich ein typisches Rezept herausgesucht. Unsere Knochenbrühe besteht aus folgenden Zutaten:

  • Kalbsknochen 3375g
  • Zwiebeln 1125g
  • Karotten 371g
  • Sellerie 315g
  • Tomatenmark 200g
  • Lorbeer 4,5 Blätter
  • Wasser 9900 ml

Das Gesamtgewicht im Rohzustand von der Rezeptur beträgt 12207g. Am Ende entstehen 1 Liter (1000g) Knochenbrühe nach der Zubereitung. Dies ist wichtig für die Nährwertberechnung je 100g.

Im Rezeptrechner gibt man für die Nährwertberechnung je 100g den Reduktionsfaktor ein. Hier stellt sich die Frage, inwiefern der Knochen beim Reduktionsfaktor berücksichtigt werden muss. Dies ist jedoch wiederum abhängig von der Frage, ob man die Nährwertangaben vom Knochen berücksichtigen muss bei der Berechnung. Um die Fragen zu beantworten, habe ich einmal beide Wege berechnet um zu schauen, wie stark die Nährwertangaben voneinander abweichen und ob dies überhaupt relevant ist.

Variante 1 – mit Knochen

Berücksichtigung der Nährwerte vom Knochen

In diesem Falle gehe ich davon aus, dass 100% der Nährwerte vom Knochen in die Brühe übergehen. Das heißt, ich gebe den Knochen bei der Berechnung der Nährwerte im Rezeptrechner auch an um die Nährwerte zu übernehmen. Allerdings tue ich so, als ob der Knochen beim Gesamtgewicht nicht mehr auftaucht indem ich mit einem sehr hohen Reduktionsfaktor arbeite. Den Reduktionsfaktor wähle ich so, dass das Gesamtgewicht vom Rezept im zubereiteten Zustand 1000g ergibt (trotz Knochen). Das heißt, in diesem Falle ergibt sich ein sehr sehr kleiner Reduktionsfaktor von 0,065.

Variante 2 – ohne Knochen

keine Berücksichtigung der Nährwerte vom Knochen

Die gleiche Vorgehensweise nehme ich bei der 2. Herangehensweise vor, bei dem ich den Knochen nicht mit in der Zuatatenliste aufnehme. Demnach ist bereits das Rohgewicht deutlich geringer. Auch hier ergeben sich 1000g fertig zubereitete Brühe. Den Reduktionsfaktor wähle ich so, dass die fertige Zubereitung erneut 1000g ergibt. In diesem Falle ist der Reduktionsfaktor dadurch etwas größer, da weniger reduziert werden muss.

Hierzu ist wichtig, dass ich mir in beiden Fällen die Nährwerte im zubereiteten Zustand pro 100g ansehe. Es wird sichtbar, dass die Nährwerte je 100g bei Berücksichtigung vom Knochen (Variante 1) sehr viel höher ausfallen als bei der Variante 2 ohne Knochen. Vergleicht man die Nährwerte je 100g beider Varianten mit den Nährwertangaben fertiger Knochenbrühe, kommt man relativ schnell zu dem Fazit, dass die Berücksichtigung der Knochen bei den Nährwertangaben falsch ist.

Fazit zur Berechnung der Nährwertangaben von Brühe mit Knochen

Die Berücksichtigung vom Knochen in der Brühe führt zu einer enorm hohen Nährstoffdichte (siehe Variante 1), die so in keiner Knochenbrühe, die ich kenne bzw. recherchieren konnte, auftauchen. Auch die Nährwertangaben ohne Knochen sind noch vergleichsweise hoch. Dies liegt daran, dass ich in meiner Rezeptur davon ausgehe, dass das Gemüse in der Brühe verbleibt. Auch das Gemüse hat noch eine verhältnismäßig hohe Nährstoffdichte. Würde man das Gemüse ebenfalls am Ende aus der Brühe entnehmen, könnte man hier genauso verfahren wie mit dem Knochen in Variante 2 und würde das Gemüse bei der Berechnung ignorieren. Es ist davon auszugehen, dass primär Aroma aber nicht die Nährstoffe in die Brühe übergehen.

 

Erlaubte Abweichungen bei der Nährwertkennzeichnung

Die Abweichungen bei den Nährwertangaben pro 100g kommen insbesondere durch Eiweiß und Fett zustande, den Knochen bestehen ja vor allem aus viel Eiweiß und ein wenig Fett im Knochenmark. Hierbei ist wichtig, dass die Lebensmittelinformationsverordnung auch gewisse Abweichungen bei der Nährwertdeklaration erlaubt. Letztlich ist es ja so, dass auch jede Probe, die im Labor analysiert wird, gewissen Schwankungen in den Nährwertangaben unterliegt (zum Beispiel je nach Reifegrad von Früchten). Die erlaubten Abweichungen bei der Nährwertkennzeichnung sind abhängig von der Höhe der Nährwerte. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht dieser sogenannten Toleranzgrenzen (siehe auch Toleranzen Nährwertdeklaration).

erlaubte Abweichungen bei der Nährwerttabelle