Wer selbst Lebensmittel herstellt und verkaufen möchte, muss sich über kurz oder lange auch mit der Nährwertkennzeichnung befassen. Während die Big 7 Nährwerte zu den Pflichtangaben auf der Nährwerttabelle gehören, stolpern viele Produzenten ab und an auch über die Big 8 Nährwerte und fragen sich, wo eigentlich der Unterschiedlich liegt und welche Angaben eigentlich freiwillig sind. In diesem Artikel erläutere ich den Unterschied der Big7 und Big7 Nährwertkennzeichnung. Zudem zeige ich dir, wie du mit Hilfe der Rezeptrechner Software auch die Big 8 Nährwerte für Lebensmittel berechnen kannst, ganz ohne Nährwertanalyse im Labor.
Nährwertkennzeichnung | Zeit & Kosten sparen
Mit der Rezeptrechner Software können Lebensmittelproduzenten viel Zeit und Kosten sparen bei der Nährwertkennzeichnung (siehe auch Nährwertanalyse). Nutzer geben dazu ihre Zutatenlisten und Mengenangaben in den Rezeptrechner ein und erhalten Zugang zum Bundeslebensmittelschlüssel (BLS Datenbank). Fehlen Zutaten können eigene Zutaten mit eigenen Nährwertangaben im Konto hinterlegt werden. Nach der Rezepteingabe können direkt Nährwerttabellen oder vollständige Lebensmitteletiketten als Bilddatei (PNG, JPG) oder PDF heruntergeladen werden. Zudem können Nutzer ihre Rezepturen in der Software online verwalten, Preiskalkulationen durchführen und Rezeptblätter erstellen. Und das alles zu einem absolut fairen Preis.
Mit der Rezeptrechner Software kann man die Nährwerte für Lebensmittel und Rezepte berechnen. Im Anschluss kann man direkt eine Nährwerttabelle zum ausdrucken als Bilddatei (PNG, JPG) oder PDF herunterladen.
Was sind die Big 8 Nährwerte?
Die „Big 8 Nährwerte“ beziehen sich auf die acht Hauptnährstoffe, die gemäß Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln angegeben werden können. Die folgenden Nährstoffe gehören zu den Big 8:
- Energie oder Brennwert (kcal/kJ)
- Fett
- Gesättigte Fettsäuren
- Kohlenhydrate
- Zucker
- Eiweiß
- Salz
- Ballaststoffe (keine Pflichtangabe)
Lebensmittelhersteller, die verpackte Lebensmittel verkaufen, sind in der Regel zur Lebensmittelkennzeichnung verpflichtet. Wichtig ist dabei, dass gemäß Lebensmittelkennzeichnung (LMIV) nur die Kennzeichnung der Big7 Nährwerte verpflichtend ist. Die Erweiterung der Angabe um die Ballaststoffe ist freiwillig möglich.
Nährwertanalyse im Labor oder Berechnung?
Die gesetzliche Grundlage für die Nährwertkennzeichnung bildet die Lebensmittelinformationsverordnung, LMIV. Diese definiert, wer der Pflicht zur Nährwertkennzeichnung unterliegt und wie die Nährwerte dargestellt werden müssen. Wichtig ist, dass die Nährwertberechnung auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen darf.
Eine Pflicht zur Nährwertanalyse im Labor gibt es nicht.
Gemäß LMIV ist nicht der Weg sondern das Ergebnis entscheidend. In der LMIV selbst wird definiert, dass die Nährwerte auf Basis von Berechnungen oder einer Laboranalyse ermittelt werden dürfen. Die Laboranalyse ist sehr aufwendig und teuer. Insbesondere für Hersteller mit einem großen Produktportfolio und regelmäßig sich ändernden Rezepturen ist dies häufig keine wirtschaftlich sinnvolle Option.
Deutlich kostengünstiger ist die eigenständige Nährwertberechnung auf Basis von Durchschnittswerten.
Die nächste Hürde wartet hier jedoch auch bereits. Als Hersteller benötigt man zunächst Zugang zu einer öffentlichen Nährwertdatenbank mit all den Durchschnittswerten. Eine solche Option ist der Bundeslebensmittelschlüssel (BLS). Für den Zugang zahlt man jedoch auch und muss dennoch die Berechnung noch selbst durchführen. Einfacher geht das mit der Rezeptrechner Software.
Nährwerte berechnen mit der Rezeptrechner Software
Die Nährwertberechnung mit dem Rezeptrechner kann hier kostenlos ausprobiert werden. Man gibt zunächst über die Suche die einzelnen Zutaten ein. Im Anschluss passt man noch die Mengen an. Die Menge vom Basisrezept darf dabei völlig flexibel gewählt sein. Die Software normalisiert die Mengen letztlich auf die Nährwerte pro 100g. Für die Eingabe der Zutatenlisten gibt es auch die Möglichkeit eine Importfunktion zu verwenden. Damit spart man sich die Zeit die einzelnen Zutaten zu suchen und erhält auf Basis eines Algorithmus direkt Vorschläge für Zutaten aus der Datenbank.
Mit dem Rezeptrechner PRO Business können dann direkt die Big 8 Nährwerte pro 100g berechnet werden. Im Anschluss kann man eine Nährwerttabelle erstellen und als Bilddatei (PNG oder JPG) oder PDF herunterladen und ausdrucken.
Mehr zum Nährwerte berechnen mit dem Rezeptrechner findest du in diesem Artikel.
Nährwerttabelle | Big 8 Nährwerte
Insbesondere Hersteller ballaststoffreicher Lebensmittel haben ein Interesse die Ballaststoffe als Teil der Nährwertangaben auf der Nährwerttabelle freiwillig abzubilden. Die LMIV definiert hierbei, dass die Ballaststoffe als Teil der Nährwerttabelle ausgewiesen werden müssen (siehe auch Ballaststoffe auf der Nährwerttabelle). Die Darstellung als Tabelle ist verpflichtend solange ausreichend Platz auf der Lebensmittelverpackung vorhanden ist.
Mit dem Etiketten Generator vom Rezeptrechner können die Nährwerte direkt in das richtige Format gebracht werden. Man kann entscheiden, ob man für die Nährwerttabelle nur die Nährwerte pro 100g oder auch pro Portion mit oder ohne Referenzmenge angeben möchte. Ebenso hat man im Etiketten Generator also die Wahl die Ballaststoffe freiwillig mit anzugeben. Dazu wählt man einfach das Häkchen „Ballaststoffe“ im Bereich Nährwerte aus.
Sind Ballaststoffe essbar ?
Wer eigenständig die Energie bzw. den Brennwert für seine Lebensmittel berechnen möchte, wird feststellen, dass auch die Ballaststoffe Energie liefern. Zwar sind nicht alle Ballaststoffe vom Körper verdauungsfähig, ein Teil kann jedoch absorbiert werden und trägt somit auch zur Energiegewinnung bei.
Essbare Ballaststoffe sind Nahrungsbestandteile, die im Verdauungstrakt nicht vollständig abgebaut werden können. Sie dienen als Nahrung für die nützlichen Bakterien im Darm, was zu einer gesunden Darmflora und einer besseren Verdauung beiträgt. Essbare Ballaststoffe sind in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten. Beispiele für essbare Ballaststoffe sind lösliche Ballaststoffe wie Pektin (in Äpfeln) und unlösliche Ballaststoffe wie Zellulose (in Gemüse und Vollkornprodukten).
Nicht essbare Ballaststoffe hingegen können vom Körper nicht abgebaut oder verdaut werden und haben keine Nährstoffeigenschaften. Sie können den Darm nicht passieren und werden im Körper nicht verwertet. Nicht essbare Ballaststoffe werden oft auch als unlösliche Ballaststoffe bezeichnet und sind in einigen Fällen faserige Bestandteile von Pflanzen, die industriell genutzt werden, wie z. B. Fasern für Textilien oder Papier.
Insgesamt sind essbare Ballaststoffe für die Gesundheit von großer Bedeutung, da sie eine Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, der Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts, der Förderung der Darmgesundheit und der Senkung des Risikos von Herzerkrankungen spielen.
Gemäß LMIV muss auch der Energiegehalt der Ballaststoffe bei der Brennwert Berechnung berücksichtigt werden.
Brennwert Berechnung gemäß LMIV | mit oder ohne Ballaststoffe
Im Bundeslebensmittelschlüssel wird unterschieden zwischen Energiegehalt mit Energie aus Ballaststoffen und ohne Energie aus Ballaststoffen. Für die Ballaststoffe wird ein Energiegehalt von 2 kcal/g oder 8 kj/g angesetzt. Dieser muss bei der Brennwert Berechnung berücksichtigt werden. Viele Verbraucher sind deswegen auch häufig verwirrt, wenn sie versuchen, den Brennwert bzw. Energiegehalt auf der Lebensmittelverpackung nachzuvollziehen. Denn auf Basis der Big7 Nährwerte ist dies nicht möglich. Wenn man einfach nur den Energiegehalt von den Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett ansetzt um den Brennwert zu berechnen, fehlt bei ballaststoffreichen Lebensmittel noch etwas. Diese Lücke wird geschlossen durch die Ballaststoffe. Bei Essig und anderen Lebensmitteln mit organischen Säuren und bei Alkohol ist zudem zu beachten, dass auch Alkohol und organische Säuren einen gewissen Energiegehalt aufweisen. Da der Alkoholgehalt pro 100g sowie die organischen Säuren und die Ballaststoffe auf der Verpackung nicht angegeben sind, kann man häufig die Berechnung vom Brennwert nicht komplett nachvollziehen. Mehr dazu auch unter: Energiegehalt berechnen.