Lebensmittelkennzeichnung – was ist das eigentlich? Nun, unter Lebensmittelkennzeichnung fasst man grundsätzlich all die Angaben über Lebensmittel zusammen, die für den Verbraucher relevant und gesetzlich vorgeschrieben sind (siehe auch Lebensmittelkennzeichnung – einfach erklärt -). Man kennzeichnet das Lebensmittel mit Informationen. Die gesetzliche Grundlage hierfür ist die sogenannte Lebensmittelinformationsverordnung, die LMIV. Diese gilt EU weit und regelt, welche Informationen für Lebensmittel anzugeben sind und in welcher Form die Information zur Verfügung gestellt werden soll. Seit 2014 gehört dazu zur Lebensmittelkennzeichnungspflicht auch die Angabe der Big7 Nährwerte. In diesem Artikel geht es explizit um die Big7 Nährwerte (siehe auch Big 7 Nährwerte – alles was du wissen musst). Aber da man die Nährwerte und das Etikett beim Thema Lebensmittelkennzeichnung kaum trennen kann, werden wir auch einen Überblick über die Pflichtangaben der LMIV auf dem Etikett geben.

Big7 Nährwerte berechnen

Mit der Rezeptrechner Software bieten wir übrigens eine einfache Software zur Berechnung der Big7 Nährwerte für die Lebensmittelkennzeichnung. Das Programm ist webbasiert, das heißt, man kann von überall mit dem Browser darauf zugreifen. Man gibt zunächst Zutaten und Mengen von seinem Rezept ein. Mehr ist nicht notwendig um die Big7 Nährwertangaben zu berechnen. Die Rezepteingabe ist dabei ganz einfach mit Hilfe einer Importfunktion möglich. Im Ergebnis bekommt man die Nährwerte pro 100g. Aber die Software kann noch mehr: Man kann auch direkt eine Nährwerttabelle oder ein vollständiges Etikett mit allen Angaben der Lebensmittelkennzeichnung erstellen. Mehr über die Rezeptrechner Software findest du über den Button heraus.

Big7 Nährwerte

Lebensmittelkennzeichnung – Pflichtangaben

Wann sind Big7 Nährwerte Pflichtangaben?

In der LMIV (dem Gesetz zur Kennzeichnung der Lebensmittel) wird klar geregelt, welche Angaben verpflichtend und welche Angaben freiwillig sind. Wichtig ist, dass dabei unterschieden wird zwischen verpackter und loser Ware. Lebensmittel gelten als „vorverpackt“ oder „verpackt“, wenn sie nicht erst vorm Verbraucher eingepackt werden. Ein Brot, welches beim Bäcker in der Theke liegt und erst vor den Augen vom Kunden verpackt wird, ist lose Ware. Ein Brot, welches hingegen bereits geschlossen verpackt im Supermarkt verkauft wird (nicht das Brot im SB Bereich, sondern das Brot in der Plastiktüte), gilt als vorverpackt.

Vorverpackte Lebensmittel benötigen eine umfangreiche Lebensmittelkennzeichnung und benötigen die Big7 Nährwertangaben.

Für lose Ware in der Gastronomie oder Bäckerei zählen die Big7 Nährwerte hingegen zu den freiwilligen Angaben.

Eine weitere wichtige Unterscheidung ist der Verkaufsradius. Viele Hofläden, die in der Direktvermarktung tätig sind, sorgen sich, dass sie ebenfalls die Big7 Nährwerte gemäß Lebensmittelkennzeichnung angeben müssen. Hier variiert die Auslegung vom Gesetz etwas. In einigen Bundesländern gilt ein Radius von 50km als relevant. In anderen Bundesländern sind sogar 100km Radius ok. Aber was genau heißt das? Nun, dies bezieht sich auf den Verkaufsradius, aus dem die Kunden kommen. Wenn man beispielsweise nur lokal einen Hofladen betreibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kunden weiter als 50 oder 100km fahren, eher gering. Das bedeutet, die Kunden können sich vor Ort über die Zusammensetzung vom Lebensmittel informieren. Und aus diesem Grund ist man meist von den Big7 Nährwertangaben als Pflicht befreit. Anders ist es, wenn es sich um einen sehr großen Betrieb handelt mit vielen Mitarbeitern. Dann verlangt der Gesetzgeber ebenfalls, dass die Big7 Nährwerte auf dem Etikett vom Lebensmittel zu sehen sind.

Wer übrigens Lebensmittel in einem Onlineshop verkauft, ist ebenfalls zur Big7 Lebensmittelkennzeichnung verpflichtet (denn der Verkaufsradius ist hier ja unendlich groß). In der LMIV findet man dazu einen Absatz über „Fernabsatz“.

Welche weiteren Angaben sind verpflichtend?

Wie wir im ersten Abschnitt gelernt haben, gilt die Pflicht für die Big7 Nährwerte nur für vorverpackte Ware. Aus diesem Grund fokussieren wir uns in diesem Abschnitt auch nur auf die Pflichtangaben für verpackte Lebensmittel.

Wenn man verpackte Lebensmittel verkauft, muss man ein Etikett auf der Verpackung anbringen mit der Lebensmittelkennzeichnung

Damit ist also die Form schon einmal geregelt. Es muss ein Etikett sein. Hier reicht keine mündliche Auskunft (mehr zur Form der Angabe der Big7 Nährwerte erfährst du im Bereich Nährwertdeklaration). Doch was muss denn nun auf diesem Lebensmittelkennzeichnung Etikett abgebildet sein?

Die folgenden Pflichtangaben gemäß Lebensmittelkennzeichnung müssen auf dem Etikett zu sehen sein:

  • Lebensmittelbezeichnung
  • Big7 Nährwerte in Form einer Tabelle (siehe auch Nährwertkennzeichnung)
  • Zutatenliste (sortiert nach Menge, Allergene & Zusatzstoffe hervorgehoben)
  • Adresse vom Hersteller
  • Aufbewahrungshinweise
  • MHD oder Verbrauchsdatum
  • Nettogewicht (oder Netto Füllmenge und Abtropfgewicht
  • Hinweise zur Zubereitung (wenn nicht selbsterklärend)

Mehr zu den Lebensmittelkennzeichnung Pflichtangaben erfährst du in diesem Artikel. Im folgenden Abschnitt geht es insbesondere um die Big7 Nährwerte, wie man diese berechnen kann und richtig angibt.

Ein praktisches Beispiel der Lebensmittelkennzeichnung, die Nutzer für eigene Lebensmittel mit dem Rezeptrechner erstellt haben, findest du hier. 

Lebensmittelkennzeichnung – Big7 Nährwerte richtig angeben

Ok, wenn du bis zu diesem Abschnitt gekommen bist, ist vermutlich klar, dass du zur Angabe der Big7 Nährwerte verpflichtet bist da du verpackte Lebensmittel verkaufst (online oder im Einzelhandel) – und somit nicht mehr nur im Umkreis von 50km.

Die nächste wichtige Frage, die du dir stellst, ist wie man jetzt die Big7 Nährwerte berechnen oder ermitteln kann.

Hier gibt es unterschiedliche Lösungsansätze:

  • sehr teuer und aufwendig: Laboranalyse (siehe auch Nährwertanalyse im Labor)
  • ein bisschen teuer, aber auch aufwendig: eigenständige Nährwertberechnung
  • nicht teuer – einfach & schnell: mit der Rezeptrechner Software 🙂

Laboranalysen sind teuer und zeitaufwendig

Eine teure, aber gar nicht notwendige Lösung ist die Laboranalyse. Man kann Proben von Lebensmitteln in ein Labor schicken und dort die Nährwerte analysieren lassen. Pro Probe zahlt man locker 60 – 100 €. Außerdem muss man sicherstellen, dass die Probe richtig verpackt und gekühlt im Labor ankommt.

Selbst Big7 Nährwerte berechnen ist ebenfalls zeitaufwendig (selbst für Excel Profis)

Das selbstständige Berechnen der Big7 Nährwerte ist gemäß LMIV erlaubt. Man kann sich hierfür beispielsweise den Bundeslebensmittelschlüssel kaufen. Das ist eine Excel Liste mit mehr als 10.000 Zutaten und den Nährwertangaben pro 100g pro Rohstoff. Aber damit ist es nicht getan. Für jede einzelne Rezeptur muss man dann eigenständige die Nährwerte für die richtige Menge berechnen und am Ende alles auf die Nährwerte pro 100g zurückrechnen. Das einmalige Erwerb vom Bundeslebensmittelschlüssel kostet 100 € netto.

EMPFOHLEN: Rezeptrechner für das Berechnen der Big7 Nährwerte

Für nur 150€ pro Jahr (netto) bekommst du Zugang zur Rezeptrechner Software und kannst damit super schnell und einfach die Nährwerte berechnen. Mit dem Rezeptrechner PRO Business bekommst du ebenfalls Zugang zum Bundeslebensmittelschlüssel. Im Gegensatz zu Option 2 sparst du dir aber jede Menge Zeit und Nerven. Das komplexe Zusammenrechnen übernimmt der Nährwertrechner für dich. Du musst lediglich die Zutaten und Mengen deiner Rezeptur eingeben und bei Bedarf noch den Backverlust oder Kochverlust. Im Ergebnis bekommst du die Big7 Nährwerte pro 100g für die Lebensmittelkennzeichnung. Darüber hinaus kannst du aber auch direkt eine Tabelle mit den Nährwertangaben oder ein vollständiges Etikett für die Lebensmittelkennzeichnung erstellen und sogar selber drucken (siehe auch Lebensmittelkennzeichnung Tabelle).

Video: Big7 Nährwertberechnung mit dem Rezeptrechner

Schau dir am besten mal dieses kurze Video an, indem ich zeige, wie man mit dem Rezeptrechner die Big7 berechnen und ein Etikett mit Lebensmittelkennzeichnung erstellen kann.

Etikett für Lebensmittelkennzeichnung erstellen und drucken

Nachdem du die Big7 Nährwerte berechnet hast, wirst du dich fragen, wie du diese jetzt am besten auf einem Etikett anbringst. Hier gibt es ebenfalls ganz unterschiedliche Ansätze.

Lebensmittel Etiketten selber drucken

Viele Hersteller, die im kleinen starten, drucken ihre Lebensmitteletiketten selbst. Das geht schnell und ist kostengünstig. Diese Variante hat natürlich den Nachteil, dass du nicht unbedingt die allerschönsten Etiketten bekommst. Aber für viele einfache Anwendungen ist diese Lösung absolut ausreichend. So nutzen beispielsweise Hersteller von Sushi, Kuchen oder Müsli den Rezeptrechner auch um eigene Etiketten zu drucken.

Wir bieten mit der Rezeptrechner Software auch schon eine Schnittstelle zu zwei verschiedenen Etikettendruckern von der Firma Brother. Wer seine Etiketten selber drucken möchte, kann dafür einen Etikettendrucker von Brother erwerben und dann mit Hilfe unserer Software direkt die Etiketten erstellen und drucken.

Mehr dazu im Abschnitt: Etikettendrucker einrichten 

Lebensmittelkennzeichnung Etikett

Mit der Rezeptrechner Software bekommst du auch Zugriff zum Etiketten Generator. Damit kannst du Etiketten als Bilddatei oder PDF herunterladen zum selber drucken. Den passenden Etikettendrucker gibts von Brother.

Lebensmittel Etikett drucken lassen

Wer hingegen Marmelade, Saucen oder Konfitüre in ein hochwertigeres Glas abfüllen möchte, möchte möglicherweise auch hochauflösende bunte Etiketten. Für solch einen Fall kann man das Layout vom Etikett mit den Pflichtangaben der Lebensmittelkennzeichnung mit der Rezeptrechner Software aber dennoch als Vorlage erstellen. Da man auch ein PNG mit einem transparenten Hintergrund herunterladen kann, kann ein Designer oder Layouter damit auch einfach weiterarbeiten. Alternativ kann man auch ein Designer Tool online verwenden und dort die Etiketten Vorlagen hochladen um diese auf hochauflösendes Papier drucken zu lassen.