Diäten gibts wie Sand am Meer. Gern wird das Rad dabei immer wieder neu erfunden. Über neue Erkenntnisse/ Studien werden scheinbare neue Wege gefunden, die das Abnehmen noch schneller und einfacher machen sollen.

Die Diäten verbindet dabei insbesondere eine Sache: Das Marketing –> unterschiedliche Namen für ein und dieselbe Sache lassen die Programme immer wieder intuitiv und anders wirken.

Letztlich basieren all diese 1000 Diätformen aber doch nur auf einem simplen Prinzip:

 Nimm weniger Kalorien zu dir als du verbrauchst (negative Energiebilanz)

Das Prinzip der negativen Energiebilanz kann zwar mit Hilfe unterschiedlicher Herangehensweisen erreicht werden. Letztlich lassen sich allerdings alle in eine der folgenden 3 Mechaniken (oder eine Kombination zweier Mechaniken einordnen):

1) Weniger Kalorien durch weniger Fett –> Low Fat

2) Weniger Kalorien durch weniger Kohlenhydrate/ weniger Appetit –> Low Carb

3) Weniger Kalorien durch Kalorien Zählen

Unterstützen lassen sich all diese Prinzipien natürlich durch einen zusätzlich höheren Energieverbrauch durch mehr Bewegung/ Sport.

Low Fat Diäten (weniger Fett)

– z.B. Brigitte Diät, Ideal-Diät, Mittelmeer-Diät, Kartoffel-Diät, Pfundskur, Schrothkur etc

Dies Mechanik zielt auf eine deutlich reduzierte Fettaufnahme ab. Der Grundgedanke dabei ist folgender: 1g Fett liefert 9,3 kcal. 1g Eiweiß und 1g Kohlenhydrat hingegen nur 4,1kcal. Nehmen wir also täglich 80 Fett zu uns, nehmen wir ganze 744 Kilokalorien über Fett auf. Ersetzen wir die die Hälfte des Fettes, nämlich 40g, täglich durch Eiweiss oder Kohlenhydrate, so spart uns das fast 260kcal täglich:

low-fat-diaet-brigitte

Dies funktioniert natürlich nur unter der Annahme, dass wir nicht automatisch deutlich mehr (>40g) Eiweiss oder Kohlenhydrate essen. Insbesondere die Kohlenhydrate sind hier riskant: Mit einem steigenden Anteil an Kohlenhydraten steigt auch der Insulinspiegel immer wieder an. Insulin im Blut behindert die Fettverbrennung und genau das wollen wir ja eigentlich nicht. Zudem fördert ein erhöhter Insulinausschuss den Appetit, sodass die Versuchung größer wird, doch etwas mehr zu essen als man eigentlich wollte.

Angenommen wir schaffen es jedoch konsequent Fett einfach durch Eiweiß oder Kohlenhydrate zu ersetzen, so würden wir knapp 27 Tage brauchen um 1kg Körperfett zu verlieren (dies basiert auf der Faustformel 7000kcal = 1kg Körperfett). Da dies für die meisten „diät-wütigen“ unter uns, keine zufrieden stellende Geschwindigkeit ist, kombinieren die unterschiedlichen Diät-Konzepte dieses Prinzip häufig mit einer stärker eingeschränkten Nahrungsaufnahme.

Low Carb Diäten (weniger Kohlenhydrate)

– z.B. Paleo, Steinzeitdiät, Banting, Atkins, Schlank im SchlaF

Low Carb Diäten basieren auf der Grundmechanik, dass ein niedriger Insulinspiegel für eine dauerhafte Fettverbrennung und wenig Appetit sorgt. Durch die Aufnahme von Kohlenhydraten steigt der Insulinspiegel. Je einfacher die Kohlenhydrate aufgebaut sind, desto schneller werden die Kohlenhydrate ins Blut aufgenommen und deso schneller steigt der Insulinspiegel. Genauso stark und schnell fällt der Insulinspiefel jedoch danach auch wieder ab. Das schnelle Sinken des Insulinspiegels führt zu einem erneuten Hunger-/ Appetitgefühl – wir beginnen wieder zu essen, obwohl wir noch gar nicht wieder hungrig sind.

Diäten wie Paleo, Banting, Atkins

und low carb basieren deshalb alle auf einer sehr reduzierten Kohlenhydratezufuhr. Aufgrund des stabilen Insulinspiegels lernt der Körper nach einiger Zeit seinen Hunger wieder selbst zu regeln. Anstatt zu essen, wenn wir Appetit bekommen, essen wir nur noch dann, wenn wir Hunger haben.

Die Energiebilanz ist natürlich auch hier nicht zu vernachlässigen. Allerdings spielt diese nur eine untergeordnete Rolle, da wie automatisch nicht mehr „über unsere Verhältnisse futtern“ und somit unsere Energiezufuhr drosseln – so zumindest die Theorie.

Kalorien Zählen Diäten

, z.B. Weight Watchers, Glyx

Klassische Diätformen wie Weight Watchers basieren letztlich auf einem einfachen Zählen von Kalorien. Durch das gewissenhafte Dokumentieren aller Lebensmittel, die man pro Tag zu sich nimmt, gewinnt man Kontrolle. Das Ziel ist auch hier, täglich weniger zu essen als man verbraucht und somit in eine negative Energiebilanz zu kommen. Dabei gibt es unterschiedliche sub-Mechaniken: So verwendet Weight Watchers z.B. ein Punkteprogramm, hinter dem letztlich jedoch auch nur eine Formel zur Berechnung von Fett und Kohlenhydraten und Eiweiß steckt. Je höher der kcal-Anteil desto mehr Punkte hat ein Gericht/ Lebensmittel. Eine maximale täglich Anzahl von Punkten beschränkt demnach ebenfalls die Kalorienaufnahme und sorgt für eine negative Energiebilanz.

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