Rückstellproben HACCP

Rückstellproben HACCP

In diesem Artikel geht es um die Umsetzung von Rückstellproben nach dem HACCP Konzept. Diese Richtlinien sollten grundsätzlich alle Betriebe befolgen, die leicht verderbliche Lebensmittel herstellen, an Endverbraucher abgeben oder verkaufen.

LMIV Kennzeichnung | Software

Mit der Rezeptrechner Software helfen wir Lebensmittelherstellern Zeit & Kosten zu sparen bei der Lebensmittel Kennzeichnung nach LMIV. Dabei geht es sowohl um die Etikettierung von verpackten Lebensmitteln aber auch um die Kennzeichnung von loser Ware mit Allergenen und Zusatzstoffen. Die Software inkludiert auch die Nährwertberechnung. Nutzer können vollständige Lebensmittel Etiketten und Produktdatenblätter als PDF zum drucken erstellen. Darüber hinaus können Betriebe mit Hilfe der Software auch einen Speiseplan erstellen für Gemeinschaftsverpflegung. Auch eine Preiskalkulation ist Teil vom Programm. Mehr zu der Software erfährst du über den Button.

Kennzeichnung für Lebensmittel gemäß Vorschriften

Was sind Rückstellproben?

Eine Rückstellprobe ist eine Lebensmittel Probe, die der Hersteller selbst entnimmt und aufbewahrt. Im Falle einer Erkrankung eines Verbrauchers vom Lebensmittel, dient die Rückstellprobe der Untersuchung um die mögliche Ursachen zu analysieren. Viel wichtiger ist aber, dass die Rückstellprobe für die Hersteller eine Art Versicherung darstellt. Häufig kommt es nämlich zu Kontaminationen in der Lieferkette, auf die der Hersteller keinen Einfluss nehmen kann nach der Abgabe. Kommt es zu einem Krankheitsfall, so kann der Unternehmer mit Hilfe der Rückstellproben nachweisen, dass bei Abgabe der Lebensmittel an die Logistik Kette noch alles in Ordnung war. Auch wenn es also keine gesetzliche Verpflichtung für Rückstellproben gibt, hat jedes Lebensmittelunternehmen selbst ein Interesse daran, Rückstellproben zur Eigenkontrolle zu nutzen.

Anders ist das ja bei diversen anderen Vorschriften, die man beim Lebensmittel verkaufen beachten muss wie zum Beispiel die Kennzeichnungsverordnung LMIV.

Was muss man bei Rückstellproben beachten?

Im folgenden sind zudem noch einige Richtlinien aufgeführt, an denen man sich orientieren kann:

  • jedes Lebensmittel (Beilage, Sauce, Fleisch, Fisch), welches selbst hergestellt oder verfeinert wurde, muss separat (Stichwort Komponenten) entnommen werden und einzeln aufbewahrt werden
  • Die Probe soll idealerweise unmittelbar vor dem Inverkehrbringen entnommen werden. Das bedeutet
    • zum Ende der Speisenausgabe an den Verbraucher
    • direkt vor der Auslieferung
  • Die Rückstellprobe soll beschriftet oder mit einem Etikett beklebt werden mit folgenden Angaben: Name der Komponente, Name vom Mitarbeiter, Tag und Uhrzeit
  • Es soll mindestens eine Menge von 2x mindestens 100g (besser 200g) von jeder Rückstellprobe entnommen werden.
  • Die Aufbewahrungsdauer schwankt je nachdem um was für eine Herstellung es sich handelt. Grundsätzlich wird mindestens 14 Tage empfohlen, der Trend geht eher zu 3 Wochen.
  • Aufbewahrungstemperatur bei -18 °C.

Kennzeichnung von Rückstellproben | Etiketten

Die folgenden Angaben sollten mindestens auf den Rückstellproben enthalten sein:

  • Bezeichnung der entnommenen Menükomponente
  • Namenskürzel der entnehmenden Person (Mitarbeiter)
  • Tag und Zeitpunkt der Entnahme

Abgesehen von den Etiketten ist keine zusätzliche Dokumentation der Rückstellproben erforderlich. Wer möchte, kann zusätzlich noch eine Liste aller Rückstellproben führen, damit man nicht vergisst, welche Rückstellproben bereits entsorgt worden sind.

Auf dem Bild auf der rechten Seite siehst du, wie beispielhaft solche Etiketten aussehen könnten. Dabei kannst du die Etiketten aber auch händisch mit einem wasserfesten Stift beschriften. Das Verbrauchsdatum ist für eine Rückstellprobe gar nicht unbedingt anzugeben. Die anderen Angaben auf diesen Etiketten sollten aber enthalten sein.

Mehr zur Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln und der praktischen Umsetzung der Dokumentation in elektronischer Form findest du über den Link. 

Rückstellproben Kennzeichnung & Dokumentation

Warum sollte man immer 2x eine Menge von mindestens 100g der Rückstellprobe entnehmen?

Die DIN Empfehlung besagt, dass immer 2 Proben von der gleichen Komponente entnommen werden sollen. Das liegt daran, dass man im Falle einer Kontrolle eine Probe an die Lebensmittelüberwachung abgeben muss. Die zweite Rückstellprobe dient dazu im Streitfall noch ein eigenes Labor mit der Analyse zu beauftragen. Die Menge (mindestens 100g oder 100ml) ist notwendig, da diese eine typische Menge für eine Laboranalyse ist.

Wann sollte man die Rückstellprobe entnehmen?

Der Entnahmezeitpunkt sollte so gewählt sein, dass er entweder

  • kurz vor der Abgabe der Speise an einen Endverbraucher liegt
  • kurz vor Abgabe an die Auslieferung liegt

Damit stellt man sicher, dass man den spätestmöglichen Zeitpunkt gewählt hat, an dem man selbst Einfluss auf die Lebensmittelhygiene haben konnte.

Was ist die empfohlene Aufbewahrungszeit für eine Rückstellprobe?

Die empfohlene Aufbewahrungszeit für eine Lebensmittel Rückstellprobe sollte mindestens 7 Tage, besser jedoch 14 Tage sein. Viel Betriebe gehen dazu über, sogar für 21 Tage die Rückstellprobe tiefgefroren bei -18 °C aufzubewahren. Das liegt daran, dass viele Lebensmittel Krankheiten erst ein paar nach dem Essen auftreten und 7 Tage somit häufig viel zu kurz ist.

Wer ist zu Lebensmittel Rückstellproben verpflichtet?

Rückstellproben sind Teil des Qualitätsmanagements von Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. Es besteht grundsätzlich keine gesetzliche Verpflichtung Lebensmittel Rückstellproben zu entnehmen und aufzubewahren. Vielmehr handelt es sich um eine DIN Norm 10526 und eine Empfehlung nach dem HACCP Konzept.

Demnach sollten für alle Betriebe in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung Rückstellproben entnommen werden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Gastronomie/ Restaurant
  • Seniorenheim
  • Schulen, Kantinen, Krankenhaus Küchen, Tagespflege
  • Bäckerei, Konditorei
  • Metzgerei
  • Catering Betriebe
  • Feinkost
  • Manufakturen
  • etc.

Kennzeichnung gemäß LMIV

Während es sich bei Rückstellproben also um eine freiwillige Empfehlung handelt gemäß dem HACCP Konzept (und der Lebensmittelhygiene Verordnung), sind Restaurants und Gastronomie zur Kennzeichnung verpflichtet. Die Kennzeichnungspflicht gemäß LMIV variiert ein wenig je nachdem, ob es sich um lose Ware oder verpackte Lebensmittel handelt. Für verpackte Lebensmittel ist immer ein vollständiges Etikett auf der Verpackung mit diversen Pflichtangaben (inklusive Nährwertkennzeichnung) erforderlich. Für lose Ware (Gastronomie, Restaurant – siehe auch Allergenkennzeichnung für Restaurant – , Gemeinschaftsverpflegung) hingegen ist in erster Linie die Allergenkennzeichnung und Kennzeichnung der Zusatzstoffe verpflichtend vorgesehen. Auch auf dem Speiseplan müssen Allergene und Zusatzstoffe gekennzeichnet werden. Mehr zur Kennzeichnungspflicht erfährst du in dem Artikel: Allergenkennzeichnung Gastronomie.

Preise Rezeptrechner PRO
Konditorei Software

Konditorei Software

Wer eine Bäckerei, ein Café oder eine Konditorei betreibt, wird schnell feststellen, dass es jede Menge Aspekte zu verwalten gibt. Einer davon sind die Rezepte und die Produktion. Gleichzeitig gibt es einige Auflagen und Vorschriften, die insbesondere die Kennzeichnung der Lebensmittel betreffen. Bäckerei und Konditorei Betriebe sollten sich deswegen auch mit den Kennzeichnungspflichten gemäß LMIV vertraut machen. In diesem Artikel zeige ich dir, wie wir mit der Rezeptrechner Software helfen Zeit & Kosten zu sparen bei der Kennzeichnung & Kalkulation. Das Programm ist ideal für kleine Bäckerei Betriebe und Konditoreien. Aber auch diverse Manufakturen und kleine Lebensmittelhersteller (Catering, Feinkost, Deli) gehören zu den Nutzern. Wir fokussieren uns dabei insbesondere auf diejenigen, die keine komplexe Warenwirtschaftssystem Software nutzen.

Software für Konditorei, Bäckerei & Café

In dem Video zeige ich einmal die primären Funktionen vom Rezeptrechner, die insbesondere für Bäckereien, Konditoreien und Cafés relevant sind (siehe auch Bäckerei Software). Es handelt sich dabei insbesondere um Funktionen zur Kennzeichnung (Allergene, Inhaltsstoffe), Kalkulation, und zum Erstellen von Produktpass (Produktspezifikation). Bereits heute kann man mit dem Rezeptrechner seine Rezepte digitalisieren. Schon bald wird es auch eine Funktion geben um Rezeptblätter oder sogar ein kleines Rezeptbuch als PDF zu erstellen. Zur Nutzung des vollen Funktionsumfangs benötigst du eine Jahreslizenz für den Rezeptrechner PRO Business. Mehr dazu über den Button.

Programm für Konditorei, Bäckerei und Café

Erklärvideo [3min]

In diesem kurzen Erklärvideo erläutere ich einmal kurz & knackig, wie die Rezeptrechner Software insbesondere Konditoren (auch Pralinen Hersteller, Schokoladen Manufakturen, Patisserien) helfen kann, Zeit & Kosten zu sparen bei der Kennzeichnung, Kalkulation und Rezeptverwaltung. 

Rezepte digitalisieren & verwalten

Los geht’s beim Rezeptrechner immer mit der Rezepteingabe. Du kannst deine Rezepte schnell & einfach eingeben mit Hilfe unserer Importfunktion. Mit dem Rezeptrechner PRO Business bekommst du auch Zugang zum Bundeslebensmitelschlüssel mit > 10.000 Zutaten. Nutzt du spezielle Zutaten von deinem Lieferanten und hast die Spezifikation und Inhaltsstoffe hierfür vorliegen, kannst du auch eigene Zutaten mit individuellen Nährwertangaben hinterlegen. Zudem hast du die Möglichkeit Rezepte in Komponenten umzuwandeln und diese als Zutaten für neue Rezepturen zu nutzen. Den Start erleichtert dir meine Schritt für Schritt Anleitung.

Der Vorteil vom Digitalisieren deiner Rezepte ist, dass wir danach diverse Anwendungen auf deine Rezepte drauf setzen können. Die Rezepte liegen dann einmal in digitaler strukturierter Form vor. Du kannst deine Rezepte nach Belieben sortieren und verwalten. Es ist auch noch eine Möglichkeit zur Kategorisierung in Planung. Mehr zur Rezepte digitalisieren Software findest du in einem anderen Artikel.

Rezepte Verwalten Software

Allergenliste erstellen

Wer lose Ware an der Theke verkauft, sollte sich mit der Lebensmittelinformationsverordnung auseinandersetzen. Diese beinhaltet die Vorschriften zur Kennzeichnung von Lebensmitteln. Für das Verkaufen von Torten, Kuchen oder Backwaren (also loser Ware) an der Theke bist du zur Allergenkennzeichnung verpflichtet. Dies darf in mündlicher, schriftlicher oder digitaler Form erfolgen. Das einfachste ist meist, eine Allergenliste als PDF zu erstellen für deine Produkte. Das PDF kannst du dann laminieren lassen und hinter der Kasse auslegen. Deine Mitarbeiter können das Informationsblatt dann jederzeit nutzen um Kunden über die Allergene zu informieren.

Mit der Rezeptrechner Software kannst du schnell & einfach auch eine Allergenliste für deine Bäckerei oder Konditorei erstellen. In dem Video siehst du schon, wie das geht. Du bekommst automatisch Vorschläge zur Allergenkennzeichnung. Diese solltest du noch einmal manuell prüfen da wir keine Gewähr übernehmen können. Du kannst deine Allergene dann auch manuell überschreiben.

Allergenliste Konditorei

Produktspezifikation | digitaler Produktpass

Sofern du deine Produkte an andere Betriebe verkaufst, verlangen diese häufig eine Produktspezifikation. Dies dient als Qualitätskontrolle. Auf einer Produktspezifikation sind unter anderen die einzelnen Inhaltsstoffe gelistet. Außerdem gibt es Angaben zum Gewicht und meistens auch eine Nährwertdeklaration. Viele Bäckereien und Konditoreien nutzen so eine Produktspezifikation auch zur Information ihrer Kunden. Denn auch wenn die Nährwertdeklaration für Bäckereien und Konditoreien beim Verkauf loser Lebensmittel nicht verpflichtend ist, fragen die Kunden immer wieder nach. Zudem verkaufen einige Betriebe auch verpackte Lebensmittel, für die die Nährwertdeklaration notwendig ist.

Mit dem Rezeptrechner kannst du auch eine Produktspezifikation erstellen. Es werden automatisch alle Angaben zu den Inhaltsstoffen generiert. Du hast die Möglichkeit weitere Angaben manuell zu ergänzen.

Digitaler Produktpass - Konditorei Software

Kalkulation (Wareneinsatz, Verkaufspreise)

Um einen passenden Verkaufspreis zu ermitteln, benötigen Bäckereien und Konditoreien in der Regel auch ein Kalkulationsprogramm. Dies dient zum einen dazu, den Wareneinsatz zu berechnen. Das ist vor allem aktuell ein wichtiges Thema, da die Preise für diverse Rohstoffe steigen. Mit der Software vom Rezeptrechner kannst du die Kalkulation für Wareneinsatz durchführen (siehe auch Wareneinsatz berechnen). Du kannst dabei die Preise für die einzelnen Rohstoffe eingeben und speichern. Für die gleiche Zutat in anderen Rezepten bekommst du dann automatisch auch den gleichen Preisvorschlag. Mehr dazu auch im Bereich Kalkulation für Rezepte.

Abgesehen vom Wareneinsatz werden auch Kosten für Personal und in Zukunft auch Energiekosten berücksichtigt. So kannst du eine Vollkostenberechnung anstellen und am Ende den Verkaufspreis als Kilopreis, Preis pro 100g oder Stückpreis berechnen. Mehr zu Kalkulation für die Bäckerei findest du in einem anderen Artikel.

Kalkulation Software Konditorei

Etiketten mit Pflichtangaben

Wenn man als Konditorei oder Bäckerei auch verpackte Lebensmittel verkaufen möchte, so braucht es ein Etiketten mit den Pflichtangaben. Die Lebensmittelkennzeichnung für Etiketten ist noch einmal etwas aufwendiger als für lose Ware. Abgesehen von der Allergenkennzeichnung brauchst du eine Zutatenliste, die Nährwertdeklaration und weitere Angaben zur Aufbewahrung, Nettogewicht und einiges mehr.

Mit der Rezeptrechner Software bekommst du auch eine Möglichkeit Lebensmittel Etiketten mit allen Pflichtangaben zu erstellen. Wir berücksichtigen dabei auch Anforderungen wie das Sortieren der Zutatenliste nach Mengenangabe und die QUID Kennzeichnung. Du kannst die Etiketten als PNG, PDF oder JPG Datei herunterladen und mit einem Etikettendrucker ausdrucken. Mehr dazu im Artikel Etiketten Software.

Spezifische Anwendungsfälle

 

 

Lebensmittelsicherheit Etiketten

Lebensmittelsicherheit Etiketten

Was genau versteht man eigentlich unter Lebensmittelsicherheit? Welche Verordnungen oder Vorschriften muss man einhalten und für wen gelten diese Vorschriften eigentlich? Was gehört auf die Etiketten der Lebensmittel und inwiefern hängt das mit der Lebensmittelsicherheit oder dem Qualitätsmanagement zusammen? Erfahre hier, wie du mit dem Rezeptrechner Etiketten erstellen kannst, die die Vorschriften der Lebensmittelsicherheit erfüllen.

Lebensmitteletiketten erstellen mit dem Rezeptrechner

Mit dem Rezeptrechner kannst du für deine verpackten Produkte vollständige LMIV konforme Lebensmitteletiketten erstellen. Diese Etiketten kannst du als JPG, PNG oder PDF herunterladen zum drucken. Das Drucken kannst du zum Beispiel online erledigen lassen oder du kaufst dir einen günstigen Lebensmittel Etikettendrucker. Mit dem Rezeptrechner PRO Business bekommst du jedoch nicht nur Zugang zum Etiketten Generator. Du kannst auch automatisch deine Zutatenlisten verwalten und die Nährwertdeklaration für deine Lebensmittel erstellen (siehe auch Nährwert Etikett Vorlage).

Etiketten Lebensmittelsicherheit & Kennzeichnung

Lebensmittelsicherheit Definition

Als Lebensmittelsicherheit werden alle Maßnahmen und Konzepte zusammengefasst, dass Lebensmittel für Endverbraucher sich verzehrt werden können. Der Verzehr ist dann geeignet, wenn vom dem Lebensmittel keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen ausgehen. Zur Lebensmittelsicherheit gehören damit unter anderem:

  • Kontrollen für die Lebensmittelproduktion
  • Kontrollen im Umgang mit Lebensmitteln (Verarbeitung)
  • Lebensmittelhygiene
  • Rückverfolgbarkeit von Produkten

Lebensmittelsicherheit in Deutschland

Oberstes Ministerium auf Bundesebene, welches für die Lebensmittelsicherheit zuständig ist, ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Hier werden Vorschriften und Vorgaben definiert. Die tatsächliche Umsetzung und Kontrolle liegt jedoch bei den einzelnen Bundesländern.

Die Lebensmittelüberwachung wird dabei entweder auf kommunaler oder Landesebene geregelt. Die jeweilige Behörde, die für die Lebensmittelüberwachung zuständig ist, kontrolliert die Einhaltung der Lebensmittelsicherheit durch stichprobenartige Kontrollen.

Lebensmittelsicherheit Etiketten

Die Lebensmittelsicherheit muss man grundsätzlich noch einmal abgrenzen von der Verordnung zur Lebensmittelkennzeichnung. Die Kennzeichnung der Lebensmittel wird in der sogenannten Lebensmittelinformationsverordnung (kurz LMIV) geregelt. Im Gegensatz dazu find viele Aspekte der Lebensmittelhygiene in der Lebensmittelhygieneverordnung geklärt. Während sich die LMIV eher auf die Aspekte der Kennzeichnung der Lebensmittel (Etiketten, Verpackung, Inhaltsstoffe) konzentriert, geht es bei der LMHV eher um die Lebensmittelhygiene. Sofern du nach Etiketten suchst, ist also eher die LMIV für dich relevant. Für die Lebensmitteletiketten gibt es bestimmte Vorgaben, die immer angegeben werden müssen, wenn du verpackte Lebensmittel verkaufen möchtest.

Flaschen Etiketten Vorlage

Lebensmittelsicherheit Vorschriften

Die meisten Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit sind in der sogenannten Lebensmittelhygieneverordnung (kurz LMHV) geregelt (siehe Link).

  • Hauptverantwortung für die Sicherheit eines Lebensmittel liegt beim Lebensmittelunternehmer
  • Sicherheit der Lebensmittel muss auf allen Stufen gewährleistet werden (einschließlich Primärproduktion)
  • tiefgefrorene Lebensmittel: Kühlkette darf nicht unterbrochen werden
  • HACCP-Grundsätzen gelten

Für wen gilt die Lebensmittelhygieneverordnung?

Ähnlich wie bei der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) lässt auch die Lebensmittelhygieneverordnung einige Ausnahmen zu. So sind insbesondere kleinere Betriebe, die direkt an die Endkunden vermarkten von den Pflichten befreit.

Ausgeschlossen sind:

  • Primärproduktion für den privaten häuslichen Bereich
  • die häusliche Verarbeitung, Handhabung oder Lagerung von Lebensmitteln zum häuslichen privaten Verbrauch;
  • die direkte Abgabe kleiner Mengen von Primärerzeugnissen durch den Erzeuger an den Endverbraucher oder an lokale Einzelhandelsgeschäfte, die die Erzeugnisse unmittelbar an den Endverbraucher abgeben.

Der letzte Punkt ist insbesondere wichtig für die sogenannten Direktvermarkter. Wer also seine Produkte unmittelbar an den Endverbraucher abgibt, muss die Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit nicht bis ins Detail befolgen. Das passt zu den Anforderungen der Lebensmittelkennzeichnung. Dort sind kleine Hersteller und Erzeuger ebenfalls von einigen Vorschriften (beispielsweise der Nährwertkennzeichnung ausgeschlossen). Wer selbstgemachte Lebensmittel verkaufen möchte und dies primär im kleinen lokalen Umkreis machen möchte, ist somit also erst einmal nicht betroffen.

Welche Vorschriften gilt es zu beachten?

Die Vorschriften unterscheiden sich je nachdem ob es sich um eine Primärproduktion oder die Verarbeitung von Lebensmitteln handelt. Die tatsächlichen Anforderung sind dabei in Anhang 1 und Anhang der 2 der Lebensmittelhygiene Verordnung geregelt.

Primärproduktion (Anhang I):
  • Schutz vor Kontamination
  • Maßnahmen zur Tiergesundheit und Tierschutz Maßnahmen sind zu beachten
  • Maßnahmen zur Lagerung und Behandlung von Futtermitteln
  • Reinigung von Behältern und Transportmittel
  • Schulung von Personal hinsichtlich Gesundheitsrisiken
  • Buchführung Tiere
    • Art & Herkunft der Futtermittel für Tiere
    • verabreichte Arzneimittel für die Tiere
    • Krankheiten der Tiere
    • Ergebnisse von Analysen & Proben
  • Buchführung Pflanzen
    • verwendete Pflanzenschutzmittel
    • Auftreten von Schädlingen & Krankheiten
    • Analysen Ergebnisse für Proben
Verarbeitung von Lebensmitteln (Anhang II):
  • Betriebsstätten müssen sauber gehalten werden
  • ausreichend Toiletten müssen vorhanden sein mit Wasserspülung und Kanalisationsschutz; Toilettenräume dürfen nicht in Räume öffnen, in denen unmittelbar mit Lebensmitteln umgegangen wird
  • ausreichend Handwaschwecken, Desinfektionsmittel muss vorhanden sein
  • getrennte Vorrichtungen zum Waschen von Lebensmitteln
  • ausreichende Belüftung (natürlich und künstlich)
  • Umkleideräume für Personal
  • Reinigungs- und Desinfektionsmittel müssen separat von Räumen der Lebensmittelbehandlung gelagert werden
  • Räume, in denen Lebensmittel zubereitet werden, müssen:
    • Bodenbeläge aufweisen, die leicht zu reinigen sind, wasserundurchlässig, abriebfest, nicht-toxisches Material
    • leicht zu reinigende Wandflächen, wasserundurchlässig, abriebfest, nicht-toxisches Material
    • Decken so konzipiert, dass sich Schmutzansammlungen & Schimmelbefall vermeiden lassen
    • Fenster, die nach außen geöffnet werden, benötigen Insektengitter, die zu Reinigungszwecken leicht entfernt werden können
    • Türen sind regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren
    • Flächen müssen generell leicht zu reinigen sein
  • Vorrichtungen zum Reinigungen müssen vorhanden sein
Nichtständige Betriebe wie Marktplätze, Verkaufsstände, mobile Verkaufsfahrzeuge (food trucks) (Anhang II – Kapitel 3):

Viele der oben genannten Vorschriften gelten natürlich auch hier. Darüber hinaus gibt es noch einige zusätzliche Aspekte wie beispielsweise:

  • Zufuhr von Trinkwasser muss gewährleistet sein
  • Vorrichtung zur Haltung geeigneter Temperaturbedingungen (z.B. Kühlschränke) müssen vorhanden sein
Weitere Anforderungen & Vorschriften an die Lebensmittelhygiene

Die Lebensmittelhygiene Verordnung regelt des weiteren auch Vorschriften für folgende Bereiche, die ich hier nicht alle im Detail aufführen möchte:

  • die Beförderung der Lebensmittel
  • Ausrüstung
  • Lebensmittelabfälle
  • Wasserversorgung
  • persönliche Hygiene
  • Verpackung der Lebensmittel (Angaben für Etiketten der Lebensmittelsicherheit wiederum unterliegen der LMIV)
  • Wärmebehandlung
  • Schulung der Mitarbeiter (Unterweisung zur Lebensmittelhygiene)