Reduktionsfaktor berechnen

Reduktionsfaktor berechnen

Definition Reduktionsfaktor

Der Reduktionsfaktor ist eine Kennzahl, die angibt, wie sich das Gewicht eines Lebensmittels durch den Koch- oder Backprozess verändert. Da Lebensmittel beim Zubereiten hauptsächlich Wasser verlieren, verringert sich ihr Gesamtgewicht, während die Menge der Nährstoffe gleich bleibt. Der Reduktionsfaktor wird berechnet, indem man das Gewicht des zubereiteten Lebensmittels durch das Gewicht im Rohzustand teilt. Dieser Wert hilft dann dabei, die Nährwertangaben pro 100g für das fertige Produkt genau zu bestimmen. Kurz gesagt, der Reduktionsfaktor spielt eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass die Nährwertinformationen auf Lebensmittelverpackungen die tatsächliche Nährstoffdichte des zubereiteten Produkts widerspiegeln. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du ganz einfach den Reduktionsfaktor berechnen kannst, um die Nährwerte deines Brotes (oder eines beliebigen Gerichts) nach der Zubereitung korrekt anzugeben. Ich erläutere zwei Methoden, wie du den Reduktionsfaktor berechnen kannst. Außerdem zeige ich dir, wie du mit Hilfe vom Rezeptrechner viel Zeit und Kosten bei der Nährwertdeklaration deiner Lebensmittel sparen kannst.

Nährwertberechnung leicht gemacht (mit Reduktionsfaktor)

Mit der Rezeptrechner Software können Lebensmittel Betriebe und Direktvermarkter viel Zeit und Kosten sparen bei der Nährwertberechnung und Kennzeichnung der Lebensmittel.

Gemäß Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) ist die eigenständige Berechnung der Nährwertangaben erlaubt. Nutzer können die Berechnung selbstständig durchführen und sich dadurch hohe Kosten für die Laboranalyse sparen. Die eigenständige Berechnung ist oftmals allerdings sehr zeitaufwendig und komplex.

Mit der Rezeptrechner Software müssen Nutzer lediglich die Rezepte (Zutaten und Mengen) in die Software eingeben. Im Hintergrund wird auf den Bundeslebensmittelschlüssel mit den Nährwertangaben pro 100g für die Rohstoffe zugegriffen. Fehlen Zutaten, können eigene Zutaten mit eigenen Nährwertangaben im Account hinterlegt werden. Etwaige Flüssigkeitsverluste beim Kochen oder Backen werden über den sogenannten Reduktionsfaktor abgebildet. Wie genau der Reduktionsfaktor innerhalb der Software funktioniert, wird in dem folgenden Video genauer erläutert.

Video: Reduktionsfaktor bei der Nährwertberechnung

Reduktionsfaktor – Beispielrechnung: Brot Backen

Bei der Zubereitung von Lebensmitteln wie beispielsweise beim Kochen oder Backen verlieren Lebensmittel Flüssigkeit. Dies beeinflusst die Nährwertangaben pro 100g der Lebensmittel. Im Rohzustand sind die Nährwerte pro 100g meist geringer als im zubereiteten Zustand. Schauen wir uns dazu das Beispiel einmal im Detail an. Angenommen wir wollen ein Brot backen.

Nährwerte im Rohzustand

Der Rohteig ergibt ca. 850 g. Das Gewicht bezieht sich dabei ausschließlich auf den Teig ohne Schüssel.
Die Nährwerte für das gesamte Brot sind beispielsweise 2062 kcal. Im Rohzustand ergeben sich so beispielsweise 242 kcal/ pro 100g.

Wasserverlust beim Backen

Das fertig gebackene Brot ergibt ca. 765 g. Das Gewicht bezieht sich dabei ausschließlich auf das Brot ohne Backform.
Die Nährwerte für das gesamte Brot bleiben unverändert. Im zubereiteten Zustand ergibt sich so beispielsweise 270 kcal/ pro 100g.

Für die Nährwertdeklaration gemäß der Lebensmittelinformationsverordnung ist die Nährwertangabe im zubereiteten Zustand entscheidend. Bei der Zubereitung verlieren die Lebensmittel primär Wasser. Die Nährstoffe verbleiben unverändert. Aber aufgrund des Wasserverlusts verliert der Teig Gewicht (siehe auch Brot Gewicht vor und nach dem Backen). 

Somit ergibt sich eine höhere Nährstoffdichte im zubereiteten Zustand. Mehr zur Nährwertberechnung findest du auch im Artikel Nährwerte pro 100g berechnen.

Reduktionsfaktor berechnen

Mit der Rezeptrechner Software kannst du die Nährwerte sowohl im Rohzustand als auch im zubereiteten Zustand berechnen und eine Nährwerttabelle oder ein vollständiges Lebensmitteletikett herunterladen und ausdrucken. Die Auswirkung vom Backen oder Kochen auf die Nährstoffdichte bilden wir über einen sogenannten Reduktionsfaktor ab.

Den Reduktionsfaktor kannst du bei der Rezepterstellung direkt mit eingeben.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Reduktionsfaktor zu ermitteln:

Option 1) Wiegen (genauer)
Option 2) Richtwerte nutzen (zeitsparend)

Möchtest du den genauen Reduktionsfaktor ermitteln, so müsstest du deine Rezeptur nach der Zubereitung einmal wiegen und dies mit dem Rohgewicht vom Rezept vergleichen.

Den Reduktionsfaktor berechnest du dann, indem du das zubereitete Gewicht durch das Rohgewicht teilst. Natürlich kann der Reduktionsfaktor bei jeder Produktion etwas variieren. Um Messfehler zu vermeiden, kannst du beispielsweise den Reduktionsfaktor für 3 verschiedene Produktionen der gleichen Rezeptur messen und daraus den Durchschnitt bilden.

Wenn dir dies zu zeitaufwendig ist, kannst du zunächst einmal auch mit Richtwerten arbeiten. Im folgenden Abschnitt findest du eine Tabelle mit typischen Richtwerten vom Reduktionsfaktor für verschiedene Lebensmittel Kategorien bzw. Zubereitungsarten.

Reduktionsfaktor Tabelle

Reduktionsfaktor – Tabelle

Im oberen Bild findest du eine Tabelle mit einigen Richtwerten zum Reduktionsfaktor für verschiedene Lebensmittelkategorien und Zubereitungsarten.

Diese Werte geben an, in welchem Verhältnis das Gewicht der Lebensmittel durch die Zubereitung verringert (oder im Fall von Pasta erhöht) wird. Ein Reduktionsfaktor von weniger als 1 bedeutet, dass das Lebensmittel an Gewicht verliert, während ein Faktor von mehr als 1 darauf hinweist, dass das Lebensmittel durch Wasseraufnahme an Gewicht zunimmt.

Zusammenfassung Reduktionsfaktor

Das solltest du aus diesem Artikel mitnehmen:

Einfluss auf die Nährstoffdichte: Obwohl der Gesamtgehalt an Nährstoffen beim Kochen oder Backen weitgehend unverändert bleibt, führt der Wasserverlust dazu, dass die Nährstoffe in einem kleineren Gewicht konzentriert sind. Das bedeutet, dass die Nährwertangaben pro 100g für das zubereitete Lebensmittel höher sein können als im Rohzustand, was besonders für die Berechnung der Kalorien und Nährstoffe relevant ist.

Schwankungen sind normal: Der Reduktionsfaktor kann je nach genauer Zubereitungsart, Zutatenqualität und sogar dem spezifischen Gerät, das zum Kochen oder Backen verwendet wird, schwanken. Daher sind die angegebenen Werte oft Durchschnittswerte oder Spannen, die als allgemeine Richtlinien dienen.

Wichtig für die Lebensmittelkennzeichnung: Für Produzenten, die Lebensmittel vermarkten, ist die genaue Kenntnis und Anwendung des Reduktionsfaktors entscheidend, um den gesetzlichen Anforderungen an die Nährwertdeklaration zu entsprechen. Verbraucher verlassen sich auf diese Informationen, um fundierte Entscheidungen über ihre Ernährung zu treffen.

Methoden zur Ermittlung: Wie bereits erwähnt, kann der Reduktionsfaktor entweder durch direktes Wiegen der Lebensmittel vor und nach der Zubereitung oder durch die Verwendung von etablierten Richtwerten bestimmt werden. Die direkte Messung ist genauer, aber zeitaufwendiger und möglicherweise nicht immer praktikabel.

Bedeutung für Rezeptentwicklung und -anpassung: Der Reduktionsfaktor kann auch ein nützliches Werkzeug für Köche und Rezeptentwickler sein, um die Auswirkungen der Zubereitung auf die Mengen ihrer Kreationen zu verstehen und entsprechend Anpassungen vorzunehmen (siehe auch Mengenrechner).

Jetzt Nährwerte berechnen

Mit der Rezeptrechner Software können Lebensmittel Betriebe viel Zeit und Kosten sparen bei der Nährwertberechnung und Lebensmittelkennzeichnung. Dazu muss man lediglich die Zutaten und Mengen in die Software eingeben. Im Ergebnis wird automatisch eine Nährwerttabelle mit den Nährwertangaben je 100g im zubereiteten Zustand erstellt. Den Reduktionsfaktor kann man während der Rezepteingabe mit angeben.

Du hast noch keinen Rezeptrechner PRO Business Zugang? Diesen kannst du direkt online buchen unter www.rezeptrechner.de

Reduktionsfaktor berechnen

Verschiedene Formen vom Reduktionsfaktor

Neben dem allgemeinen Konzept des Reduktionsfaktors, der hauptsächlich den Wasserverlust bei der Zubereitung von Lebensmitteln durch Kochen oder Backen beschreibt, gibt es spezifischere Begriffe, die unterschiedliche Arten von Gewichtsverlusten während der Lebensmittelverarbeitung und -zubereitung kennzeichnen. Diese umfassen:

  • Kochverlust: Bezieht sich auf das Gewicht, das Lebensmittel durch den Prozess des Kochens verlieren. Kochverlust ist besonders relevant bei der Zubereitung von Fleisch, Fisch und Gemüse in Wasser oder Dampf.
  • Backverlust: Bezeichnet den Gewichtsverlust, der beim Backen von Lebensmitteln, vor allem bei Brot, Kuchen und anderen Backwaren, auftritt. Mehr dazu erfährst du auch im Artikel Backverlust berechnen.
  • Schälverlust: Dieser Verlust ergibt sich aus dem Entfernen der Schale oder Haut von Obst, Gemüse und manchen Fleischsorten vor der weiteren Verarbeitung oder dem Verzehr. Der Schälverlust variiert stark je nach Art des Lebensmittels, der Dicke der Schale oder Haut und der Methode des Schälens. (siehe auch Schälverlust berechnen)
  • Trimmen- oder Putzverlust: Entsteht beim Entfernen von unerwünschten Teilen wie Fett, Sehnen bei Fleisch oder beim Putzen von Fisch (z.B. Entfernen von Gräten und Flossen). Dieser Verlust ist besonders in der Gastronomie und bei der professionellen Lebensmittelverarbeitung von Bedeutung, um die Qualität und Präsentation des Endprodukts zu optimieren.
  • Trocknungsverlust: Auftritt, wenn Lebensmittel getrocknet oder dehydriert werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern oder spezielle Lebensmittelprodukte wie getrocknete Früchte, Jerky oder Trockengemüse herzustellen. Der Trocknungsverlust bezieht sich auf das gesamte entfernte Wasser und kann je nach Lebensmittel und Trocknungsmethode sehr hoch sein.
  • Räucherverlust: Beim Räuchern von Lebensmitteln, wie Fisch oder Fleisch, verlieren diese durch die kombinierte Wirkung von Trocknung und Rauch nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Gewicht durch das Absorbieren von Raucharomen und den Verlust von bestimmten flüchtigen Bestandteilen.
  • Einweichverlust: Kann auftreten, wenn trockene Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder getrocknetes Obst vor der Zubereitung eingeweicht werden. Dabei nehmen diese Lebensmittel an Gewicht zu.

Diese spezifischen Verlustarten sind wichtig für die präzise Berechnung der Nährwerte, die Kostenkalkulation (siehe auch Wareneinsatz berechnen) in der Lebensmittelproduktion und Gastronomie sowie für die genaue Planung in der Ernährungswissenschaft.

Brot Gewicht vor und nach dem Backen – Reduktionsfaktor

Brot Gewicht vor und nach dem Backen – Reduktionsfaktor

Der Reduktionsfaktor im Bezug auf Lebensmittel bezeichnet den Gewichtsverlust bei der Zubereitung von Lebensmitteln. Dabei wird die Differenz vom Gewicht vor und nach dem Backen oder Kochen ins Verhältnis gesetzt zum Ausgangsgewicht. Der Reduktionsfaktor spielt eine wichtige Rolle bei der der Angabe der Nährwerte pro 100g aber auch bei der Angabe vom Grundpreis pro Kilogramm oder pro 100g. Wie genau man den Reduktionsfaktor berechnen kann, erfährst du in diesem Artikel. 

Nährwerte & Preise berechnen | Software

Mit der Rezeptrechner Software kann man die Nährwerte und Preise für deine Lebensmittel und Rezepte berechnen. Du gibst dazu die verschiedenen Zutaten mit Mengenangaben im Rezeptrechner ein und bekommst im Ergebnis Nährwerte und Preise pro 100g. Für verpackte Lebensmittel kannst du direkt vollständige Etiketten mit allen Pflichtangaben gemäß Lebensmittelkennzeichnung erstellen. Zudem gibt es eine Preiskalkulation Funktion, mit der man auch direkt auch den Wareneinsatz und die Verkaufspreise der Lebensmittel und Rezepte berechnen kann. Der Reduktionsfaktor wird direkt bei der Rezepteingabe berücksichtigt.

Kalkulation Programm für Rezepte | Reduktionsfaktor

Bei der Rezepteingabe in dem Kalkulationsprogramm für Rezepte (Rezeptrechner Software) kannst du direkt den Reduktionsfaktor mit eingeben). Dieser wird sowohl bei der Nährwertberechnung als auch bei der Preiskalkulation berücksichtigt. 

Definition Reduktionsfaktor

Der Begriff „Reduktionsfaktor“ bezieht sich auf den Gewichtsverlust von Lebensmitteln, insbesondere Backwaren, während des Backprozesses aber auch beim Kochen oder anderen Zubereitungsmethoden. Häufig spricht man auch vom Backverlust, Kochverlust oder Garverlust. Im Zusammenhang mit Fleisch wird häufig auch vom Bratverlust gesprochen. 

Die Hauptursache für die Veränderung vom Gewicht vor und nach dem Backen (z.B. von einem Brot) ist die Verdunstung von Wasser. Während des Kohens oder Backens verdunstet ein Teil des im Teig enthaltenen Wassers. Dies kann dazu führen, dass das Endprodukt leichter wird. Das bedeutet, dass das Gewicht vom Brot vor dem Backen höher ist als nach dem Backen. Abgesehen davon kann es teilweise auch zum Fettverlust kommen, denn Fette können auslaufen, was ebenfalls zu einem Gewichtsverlust führen kann.

Der Reduktionsfaktor wird normalerweise in Prozent ausgedrückt und gibt an, wie viel Gewicht das Lebensmittel während der Zubereitung verloren hat. Dieser Wert kann je nach Art des Teigs, der Temperatur, der Zubereitungszeit und anderen Faktoren variieren.

Reduktionsfaktor Berechnen: Formel & Beispiel Brot Backen

Das folgende Bild verdeutlich einmal anhand vom Beispiel Brot (Gewicht vor und nach dem Backen), wie man den Reduktionsfaktor berechnen kann und diesen auch direkt so in der Rezeptrechner Software für die Nährwertberechnung und Preiskalkulation verwenden kann. 

Reduktionsfaktor berechnen - Gewicht vor nach Backen

Die Berechnung vom Reduktionsfaktor in Prozent für ein Brot sieht wie folgt aus:

1 – ((Gewicht Brot vor dem Backen minus Gewicht Brot nach dem Backen) / Gewicht vor dem Backen) x 100 = Reduktionsfaktor in Prozent

Wenn ein Brot beispielsweise vor dem Backen ein Gewicht von 750g und nach dem Backen ein Gewicht von 500g aufweist, dann berechnet man den Reduktionsfaktor wie folgt:

Gegeben: Gewicht vor dem Backen = 750g Gewicht nach dem Backen = 500g

Berechnung: Reduktionsfaktor = 1 – ((750g – 500g) / 750g) x 100 Backverlust = 1 – (250g / 750g) x 100 = 0,66 x 100 Backverlust ≈ 66,6 %

Die Berechnung zeigt, dass das Brot einen Reduktionsfaktor von etwa 66,66 % aufweist.

Das bedeutet, dass während des Backens etwa ein Drittel des ursprünglichen Gewichts verloren ging. Diese Angabe kann für Hersteller und Bäcker hilfreich sein, um die Produktionskosten, die Portionsgröße und andere Faktoren zu berücksichtigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Reduktionsfaktor ein natürlicher Bestandteil des Backprozesses ist und je nach Rezept und gewünschtem Ergebnis variieren kann. Der Reduktionsfaktor auch beim gleichen Rezeptur durchaus unterschiedlich ausfallen.

Weitere Beispiele zum Backverlust berechnen und Reduktionsfaktor findest du in diesem Artikel.

Reduktionsfaktor bei der Nährwertkennzeichnung & Preiskalkulation

Für Hersteller spielt der Reduktionsfaktor insbesondere bei der Nährwertkennzeichnung und Preiskalkulation eine wichtige Rolle. Sowohl die Nährwerte als auch der Verkaufspreise werden pro 100g oder pro Kilogramm vom fertig zubereiteten Lebensmittel angegeben (siehe auch Lebensmittel verkaufen – Vorschriften). Hersteller müssen somit den Reduktionsfaktor kennen um zu berechnen, wie hoch die Nährwerte und Preise für das zubereitete Lebensmittel sind.

Für die Nährwertkennzeichnung ist der Reduktionsfaktor wichtig, wenn ein Lebensmittel noch zubereitet (gekocht, gebacken wird). Die Gesamten Nährwerte für ein Rezept und pro Portion werden sich nicht verändern bei der Zubereitung. Aufgrund des Flüssigkeitsverlusts, verändern sich jedoch die Nährwerte pro 100g. Denn beim Kochen oder Backen wird die Nährstoffdichte aufgrund des Flüssigkeitsverlusts zunehmen.

Ein ähnliches Prinzip gilt es bei der Preiskalkulation zu beachten. Die Kosten für die Produktion von einem fertig zubereiteten Lebensmittel definieren zum Teil auch den Verkaufspreis. Der Verkaufspreis muss pro Kilogramm angegeben werden (Siehe auch Grundpreis berechnen). Wer seinen Wareneinsatz für ein Brot berechnet, weiß, dass dieses roh ca. 750g wiegt. Sagen wir mal, die Gesamtkosten für das Brot betragen 3 €. 3€ geteilt durch 750g sind 4 € pro kg. Wer jedoch seinen Verkaufspreis nun auf Basis von Kosten (4 € pro kg) ermittelt, würde das Brot zu einem Verlust verkaufen. Denn die tatsächlichen Kosten pro kg ergeben sich auf Basis vom Rohgewicht x (1-Reduktionsfaktor). In unserem Beispiel wären das 3 € durch 500g (750g x (1-33,3%)). Die Kosten pro kg liegen als dann eher bei 6 € und nicht 4€,  Deswegen ist es wichtig, beim Grundpreis immer den Reduktionsfaktor zu berücksichtigen. Ansonsten würde man zu günstig kalkulieren.

Nährwerte pro 100g mit Reduktionsfaktor (Gewicht vor nach Backen)

Mit dem Rezeptrechner Programm kann man direkt Nährwerte pro 100g berechnen für eigene Rezepturen und Lebensmittel. Dabei wird unterschieden zwischen Nährwerten pro 100g im Rohzustand und zubereiteten Zustand (unter Berücksichtigung vom Reduktionsfaktor). Das Rohgewicht wird automatisch bei der Rezepteingabe berechnet. Das Gewicht im zubereiteten Zustand wird über den Reduktionsfaktor ermittelt.  

Kalkulationsprogramm Preise mit Reduktionsfaktor

Mit dem Kalkulation Programm vom Rezeptrechner kann man auch Preise pro 100g berechnen. Man kann sowohl den Wareneinsatz als auch den Verkaufspreis ermitteln. Auch hier in der Preiskalkulation wird direkt der Reduktionsfaktor mit berücksichtigt. 

Warum ist es für Lebensmittelhersteller sonst noch wichtig, den Reduktionsfaktor zu kennen?

Es ist für Lebensmittelhersteller wichtig, den Reduktionsfaktor zu kennen, da er Auswirkungen auf die Produktionsplanung, die Kalkulation der Kosten und die Produktqualität haben kann. Hier sind einige Gründe, warum der Reduktionsfaktor für Lebensmittelhersteller relevant ist:

  1. Kosteneffizienz: Der Reduktionsfaktor beeinflusst direkt das Endgewicht des gebackenen Produkts. Wenn ein Hersteller das Gewicht vor und nach dem Backen kennt, kann er den Rohstoffbedarf entsprechend planen und die Kosten für Zutaten und Produktionsprozesse effizienter kontrollieren.
  2. Portionsgröße: Das Gewicht des gebackenen Produkts bestimmt auch die Portionsgröße. Wenn der Reduktionsfaktor bekannt ist, kann der Hersteller genaue Angaben zur Portionsgröße in Gramm oder kg machen, was wichtig ist, um die Nährwertkennzeichnung und die Produktinformationen für den Verbraucher korrekt anzugeben.
  3. Konsistenz und Qualität: Der Reduktionsfaktor kann Auswirkungen auf die Textur, das Volumen und die Konsistenz des gebackenen Produkts haben. Durch das Verständnis des Backverlusts kann der Hersteller sicherstellen, dass die Produkte konsistent und qualitativ hochwertig sind.
  4. Produktkalkulation: Der Reduktionsfaktor ist auch ein wichtiger Faktor bei der Kalkulation des Verkaufspreises eines Produkts. Das Gewicht des gebackenen Produkts und der erwartete Backverlust können dazu beitragen, den Preis pro Einheit oder Gewichtseinheit zu bestimmen. Siehe auch Kalkulationsprogramm Bäckerei.
  5. Produktionsplanung: Das Wissen über den Reduktionsfaktor ermöglicht es dem Hersteller, die Produktionskapazität und den Zeitplan effizient zu planen. Die genaue Kenntnis des Reduktionsfaktors hilft bei der Bestimmung von Produktionsmengen, Backzeiten und Backtemperaturen.

Insgesamt ermöglicht das Wissen über den Reduktionsfaktor den Lebensmittelherstellern eine präzisere Planung, bessere Qualitätskontrolle und Kostenoptimierung, was letztendlich zur Herstellung hochwertiger Produkte führt und den Erfolg des Unternehmens unterstützt (siehe auch Rezepte Software für Lebensmittelhersteller).

Wodurch wird der Reduktionsfaktor beeinflusst?

Der Backverlust kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Hier sind einige mögliche Einflussfaktoren:

  • Rezeptur & Zutaten Zusammensetzung: Die Menge und Art der verwendeten Zutaten können den Reduktionsfaktor beeinflussen. Je mehr Flüssigkeit eine Rezeptur enthält, desto höher ist in der Regel der Reduktionsfaktor.
  • Zubereitungstemperatur und -zeit: Die Temperatur und -zeit der Zubereitung haben einen direkten Einfluss auf den Reduktionsfaktor. Je länger und je höher die Temperatur beim Backen, Kochen, Dunsten oder Braten ist, desto mehr mehr Feuchtigkeit geht verloren.

Wichtig ist, dass der Reduktionsfaktor sich in der Regel auf das Gewicht (die Menge) bezieht. Gleichzeitig gibt es Faktoren oder Zubereitungsarten, die insbesondere das Volumen, also die Dichte von einem Rezeptur beeinflussen. Da der Verkauf von Lebensmitteln in der Regel jedoch in Gewicht erfolgt, ist für Hersteller das Gewicht und in aller Regel nicht unbedingt das Volumen von so großen Interesse.

Die folgenden Faktoren beeinflussen beispielsweise das Volumen und nicht so sehr das Gewicht vor und nach dem Backen von einem Brot:

  • Triebmittel: Die Verwendung von Triebmitteln wie Hefe, Backpulver oder Sauerteig kann den Backverlust beeinflussen. Diese Triebmittel erzeugen Gase (z. B. Kohlendioxid), die das Volumen des Teigs während des Backens erhöhen.
  • Teigruhe und Gärdauer: Die Ruhezeit des Teigs und die Gärdauer haben Auswirkungen auf die Gasentwicklung und die Struktur des Teigs. Eine längere Ruhezeit oder Gärdauer kann zu einer stärkeren Gasentwicklung führen und damit den Backverlust beeinflussen.
Backverlust Berechnen (Reduktionsfaktor)

Backverlust Berechnen (Reduktionsfaktor)

Erfahre hier, wie du mit dem Rezeptrechner die Nährwerte pro 100g unter Berücksichtigung vom Backverlust (Reduktionsfaktor) berechnen kannst.

Bei der Zubereitung deiner Gerichte (z.B. beim Kochen oder Backen), verlierst du in der Regel Wasser. Diesen sogenannten Flüssigkeitsverlust beim Kochen und Backen musst du bei der Nährwertberechnung je 100g berücksichtigen. Beim Backen nennt man dies den Backverlust. Beim Kochen spricht man vom Kochverlust oder Garverlust. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du den Backverlust berechnen kannst und wie du diesen Reduktionsfaktor bei der Nährwertberechnung je 100g anwendest.

Ein anderer Verlust, der beim Kochen in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung eine wichtige Rolle spielt, ist häufig der sogenannte Schälverlust. Dieser spielt insbesondere bei Obst und Gemüse eine Rolle. Mehr dazu erfährst du in dem Artikel Schälverlust berechnen (oft auch Putzverlust).

Nährwertdeklaration mit dem Rezeptrechner

Mit dem Rezeptrechner Online kannst du die Nährwerte Berechnen für deine Rezepte je 100g, je Rezept und je Portion (sowohl zubereitet als auch im Rohzustand). Während der Fokus zu Beginn beim Rezeptrechner ausschließlich auf der Nährwertdeklaration (Nährwertkennzeichnung) lag, erweitern wie den Rezeptrechner nun kontinuierlich um weitere Tools und Anwendungen zur Lebensmittelkennzeichnung, sowohl für lose als auch verpackte Ware. Damit ist der Rezeptrechner ideal für kleine Lebensmittelproduzenten, die Lebensmittel Etiketten benötigen oder zumindest zur Allergenkennzeichnung verpflichtet sind. Es besteht zudem auch schon heute die Möglichkeit den Nutri Score zu berechnen. Das Erstellen einer Nährwerttabelle zur Angabe der Nährwerte je 100g im zubereiteten Zustand gehört jedoch zu den absoluten Kernfunktionen vom Rezeptrechner.

Mehr als nur Nährwerte Berechnen

Mit dem Rezeptrechner PRO Business Zugang kannst du für die notwendigen Big7 Nährwerte pro 100g für deine Rezepte und Lebensmittel berechnen (unter Berücksichtigung vom Reduktionsfaktor). Du kannst den Rezeptrechner Online hier aber auch jederzeit einmal kostenlos ausprobieren.

Reduktionsfaktor berechnen

Mit der Rezeptrechner Software kannst du nicht nur eine Nährwerttabelle Erstellen für deine Lebensmittel und Rezepte, sondern auch Preiskalkulationen durchführen und Etiketten erstellen. 

Backverlust & Kochverlust berechnen

Der Backverlust oder Kochverlust bezeichnet den Flüssigkeitsverlust deiner Gerichte bei der Zubereitung. Im Rezeptrechner Online fassen wir diesen Flüssigkeitsverlust allgemein zusammen unter dem Begriff „Reduktionsfaktor„. Am besten lässt sich dies anhand eines Beispiel erklären.

Nehmen wir an, du möchtest ein Brot backen und verwendest hierfür folgende Zutaten:

  • 500g Mehl
  • 350ml Wasser (=350g)
  • 1  Pck Trockenhefe (9g)
  • 1 EL Zucker (15g)
  • 1 TL Salz (5g)

Das ergibt ein Rohgewicht von 879 g (500g + 350g + 9g+ 15g+ 5g).

Nachdem du den Teig zubereitet hast, gibst du diesen für ca. 1h in den Backofen. Das fertig gebackene Brot wird keine 909g mehr wiegen. In unserem Beispiel wiegt das Brot am Ende 727g nach der Zubereitung.

Es ergibt sich ein Reduktionsfaktor von 0,8 (703g / 879 g = 0,8…). Diesen Reduktionsfaktor (0,8) kannst du nun nutzen und im Rezeptrechner Online eingeben um die Nährwerte je 100g nach Zubereitung zu ermitteln.

Reduktionsfaktor berechnen

Warum ist der Reduktionsfaktor relevant bei der Nährwertberechnung?

Der Backverlust und auch der Kochverlust hat keinen Einfluss auf die Nährwertberechnung je Portion oder je Rezept. Das liegt daran, dass sich Portion und Rezept auf keine konkrete Menge beziehen. Wenn man jedoch die Nährwerte je 100g berechnen möchte, muss man den Reduktionsfaktor berücksichtigen.

Schauen wir uns erneut das oben genannte Beispiel an:

Vor der Zubereitung (Gewicht: 879g)

Hier siehst du die Nährwertangaben je 100g bezogen auf den Rohzustand vorm Backen.

Nährwerte pro 100g - ohne Backverlust

Nach der Zubereitung (Gewicht: 703g)

Hier siehst du die Nährwertangaben je 100g bezogen auf den Zustand nach dem Backen.

Reduktionsfaktor berechnen für Backverlust

Die Nährwertangaben je 100g sind höher in dem rechten Bild. Das liegt daran, dass sich die Nährwerte nun auf weniger Gewicht verteilen. Den Unterschied in den Nährwertangaben sieht man eigentlich fast nur im Bezug auf die Nährwertangaben je 100g. Für das gesamte Rezept ändern sich die Nährwerte nicht. Auch für die einzelne Portion ändern sich die Nährwerte nicht, sofern man das gesamte Rezept durch die Anzahl der Portionen teilt. Die Menge in gramm je Portion hingegen ändert sich auch. 

Reduktionsfaktor im Rezeptrechner Online

Die Ermittlung des Reduktionsfaktors kann dir der Rezeptrechner Online nicht abnehmen. Dies ist individuell unterschiedlich und hängt von deiner Zubereitungsmethode ab. Aber die Berechnung der Nährwerte je 100g nach Zubereitung können wir dir abnehmen. Im Rezeptrechner Online kannst du den Reduktionsfaktor eingeben und dadurch direkt die Nährwerte je 100g nach Zubereitung ermitteln. Siehe dazu auch: Nährwerte je 100g berechnen

Du bist unsicher, wie hoch der Reduktionsfaktor für deine Gerichte ist? Im folgenden zeige ich dir einige Richtwerte für Reduktionsfaktoren verschiedener Lebensmittel Kategorien.

Richtwerte für Reduktionsfaktor von Lebensmittel Kategorien
Allergene Liste zum Ausdrucken für Speisekarte & Gatsronomie

Allergene Liste Vorlage

Mit dem Rezeptrechner kannst du nicht nur die Nährwertberechnung für deine Rezepte vornehmen (siehe auch Lebensmittelkennzeichnung: Allergene). Du hast auch die Möglichkeit, direkt die Kennzeichnung der Allergene & Zusatzstoffe vorzunehmen. Hierzu erhältst du eine Liste mit allen Allergenen & Zusatzstoffen für einzelne Zutaten zur Auswahl. Du bekommst also automatisierte Vorschläge für die Allergenkennzeichnung. Die Allergene und Zusatzstoffe solltest du noch einmal manuell überprüfen. Damit sparst du dir lästige Vorarbeiten mit Listen oder einer Vorlage in Excel. Du kannst die Zutatenliste mit Allergenkennzeichnung im Anschluss auch direkt zum ausdrucken herunterladen.