Verkaufsautomat als Alternative zum Hofladen?

Verkaufsautomat als Alternative zum Hofladen?

Wer einen Hofladen betreibt, kennt das Problem: Wochentags herrscht oft Flaute, während an Wochenenden und Feiertagen der Laden aus allen Nähten platzt. Doch es rentiert sich nicht, ständig Personal vor Ort zu haben. Trotzdem möchten Direktvermarkter ihre frischen Produkte anbieten und die Kunden zufriedenstellen. Hier setzen Verkaufsautomaten an. Diese cleveren Maschinen ermöglichen es, rund um die Uhr frische Waren anzubieten, ohne dass ständiges Personal erforderlich ist. Egal, ob es sich um Bio-Gemüse, hausgemachte Marmeladen oder frische Milch handelt – Verkaufsautomaten bieten eine praktische Lösung für Hofladenbetreiber. Doch wann lohnt sich so ein Verkaufsautomat als Alternative zum Hofladen?

In diesem Artikel rechne ich das für Euch einmal durch und befasse mich mit den Vor- und Nachteilen vom Betrieb eines Verkaufsautomaten als Alternative zum Hofladen.

Zeit & Kosten sparen bei der Lebensmittelkennzeichnung

Als Direktvermarkter sind Sie zur Kennzeichnung ihrer Lebensmittel gesetzlich verpflichtet. Das gilt sowohl für vorverpackte als auch für lose Ware.

Mit der Rezeptrechner Software helfen wir Direktvermarktern Zeit und Kosten zu sparen bei der Kennzeichnung und Nährwertberechnung ihrer Lebensmittel. Dazu gibt man die Rezepte (Zutaten und Mengen) in die Software ein. Im Ergebnis bekommst man Nährwerte pro 100g sowie eine vollständige Lebensmitteletiketten mit allen Pflichtangaben. Die Etiketten können als Bildatei (PNG, JPG) oder PDF heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Kennzeichnung Lebensmittel im Hofladen verkaufen

Mit der Rezeptrechner Software kannst du im Handumdrehen Lebensmitteletiketten mit allen Pflichtangaben erstellen. Gib dazu lediglich die Zutaten und Mengen deiner Rezepte in die Software ein. 

Kalkulation Hofladen

Um den Vergleich vom Hofladen Betrieb zum Verkaufsautomaten anzustellen, sollten wir uns zunächst einmal mit der Profitabilität vom Hofladen auseinandersetzen. Ich habe hierfür einige Kennzahlen recherchiert und auch einige Annahmen getroffen. Die Zahlen können für den individuellen Betrieb vom Hofladen natürlich stark schwanken. Ich stelle Euch hier aber auch eine Excel Vorlage zur Verfügung, damit ihr eure eigenen Kennzahlen eingeben könnt.

In meinem Rechenbeispiel gehe ich von einem kleinen Hofladen aus, der nicht mehr als 200.000 € pro Jahr erzielt. Als Richtlinie habe ich hierfür die Quelle (https://www.kenndi.de/documents/Broschuere_Hoflaeden.pdf) verwendet.

Um einen Umsatz von 160.000 € pro Jahr zu erzielen, betreibt man den Hofladen vermutlich unter der Woche nur in den Randzeiten (zum Beispiel von 16 – 19 Uhr). Am Samstag wiederum hätte der Hofladen ganztägig von 11-19 Uhr geöffnet.

Das wären dann 104 Verkaufsstunden pro Monat, also ca. eine Vollzeitstelle.

An Wochentagen bin ich von ca. 4 Kunden pro Stunde ausgegangen. Am Wochenende ist vermutlich mehr los. Hier kalkuliere ich mit 7 Kunden pro Stunde.

Demnach besuchen unseren Hofladen als fast 500 Kunden im Monat.

Im Durschnitt gibt jeder Kunde knapp 27 € aus. So erzielen wir einen Jahresumsatz (brutto) von 160.000 €. Nach Abzug der Umsatzsteuer und der Kosten für den Wareneinsatz, bleiben knapp 45.900 € Rohertrag übrig.

Hiervon muss man nun noch die laufenden variablen und Fixkosten abziehen. Zu den laufenden Kosten gehören die Betriebskosten für Energie, Strom, Heizen, Internet, Telefon und Co. Da wir unseren Hofladen auf dem eigenen Gelände betreiben, geh ich nicht davon aus, dass wir eine Miete zahlen müssen. Die Pacht oder die Kosten für den Hof fallen mit und auch ohne Hofladen an. Zu beachten wären noch Personalkosten. Diese darf man nicht außen vor lassen. Auch wenn man selbst häufig im Laden steht, ist das Aufwand, den man sich mit einem Verkaufsautomaten natürlich ersparen kann.

Ich kalkuliere mit 20 € für die Arbeitsstunde.

Hofladen Umsatz und Kosten Rechnung

Was verdient man mit einem Hofladen?

Im Ergebnis lande bei einem zu versteuernden Einkommen (Gewinn vor Steuern) von ca. 17.355€ – 46.000 € pro Jahr.

In Abhängigkeit deiner individuellen Lebensumstände (Steuerklasse, ggf. weiteres Einkommen, Kirchenzugehörigkeit..) wird hierauf ein unterschiedlicher Einkommenssteuersatz angewandt.

Wichtig ist zudem, dass ich hier davon ausgehe, dass du Personal beschäftigst. Wenn du dir selbst einen Stundenlohn als Geschäftsführergehalt auszahlst, dann würde dies dein Einkommen erhöhen und du müsstest auch mehr Einkommenssteuer zahlen.

Es handelt sich hier also wirklich nur um eine einfache Durchschnittskalkulation, die man nutzen kann um die gleiche Rechnung einmal für den Verkaufsautomaten aufzustellen.

Kalkulation Verkaufsautomat

Ich geh in meiner Kalkulation davon aus, dass ein Verkaufsautomat einen geringeren Umsatz abwirft. Das liegt zum einen daran, dass ich vermute, dass weniger Kunden zum Verkaufsautomaten kommen. Einen Wochenendausflug zum Hofladen macht man eher als Kunde als zu einem Automaten, so meine These. Ihr dürft gerne kommentieren und eure eigenen Erfahrungen teilen.

Außerdem geh ich davon aus, dass Kunden am Automaten weniger Geld pro Besuch ausgeben. Während ich im Hofladen mit durchschnittlich 27 € rechne (inklusive Kaffee, Kuchen oder frische Backwaren – siehe auch Brot im Hofladen verkaufen ohne Meister), rechne ich eher nur mit 14 € für den Verkaufsautomaten.

Daraus ergibt sich ein jährlicher Verkaufsautomaten Umsatz von nur knapp 47.000 €. Nach Abzug der Materialkosten bleibt ein Rohertrag von 13.440 € übrig.

Im Gegensatz zum Hofladen fallen bei einem Automaten natürlich deutlich weniger Kosten für den Betrieb an. Vermutlich braucht man ein wenig Strom und ein paar Arbeitsstunden fallen an für das Auffüllen vom Automaten. Wird hierfür ein(e) Mitarbeiter(in) beauftragt, dann müssen die Kosten berücksichtigt werden wie im Rechenbeispiel. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine Vollzeitstelle. Unterm Strich bleibt in diesem Falle ein zu versteuerndes Einkommen von 7.400 – 13.400 € pro Jahr.

Beispiel Rechnung Verkaufsautomat für Hofladen

Nährwertkennzeichnung erstellen mit dem Rezeptrechner

Verkaufst du vorverpackte Lebensmittel, dann bist du zur Lebensmittelkennzeichnung verpflichtet. Auf die Verpackung muss ein Etikett mit diversen Pflichtangaben. Wer ausschließlich im lokalen Umfeld Lebensmittel verkaufst, ist unter Umständen noch von der Pflicht zur Nährwertkennzeichnung befreit. In diesem Falle geht man davon aus, dass die Kunden sich über Nährwerte und Inhaltsstoffe bei den Mitarbeitern im Laden informieren können. Bei einem Verkaufsautomaten hingegen ist das nicht möglich.

Mit der Rezeptrechner Software kannst du viel Zeit und Kosten sparen bei der Nährwertberechnung. Das ist gemäß LMIV auch erlaubt. Bei uns bekommst du automatisch auch Zugang zum Bundeslebensmittelschlüssel. Du musst lediglich deine Rezepte (Zutaten und Mengen) in die Software eingeben. Im Ergebnis bekommst du Nährwerte pro 100g, pro Portion und pro Rezept. Du kannst zudem auch direkt die Nährwerttabelle herunterladen und ausdrucken.

Nährwerttabelle Hofladen

Mit der Rezeptrechner Software kannst du viel Zeit und Kosten sparen bei der Nährwertberechnung für deinen Hofladen oder Verkaufsautomaten. Zudem kannst du die Nährwerttabelle automatisch als Bilddatei (PNG, JPG) oder PDF herunterladen und ausdrucken. 

Fazit: Lohnt sich ein Verkaufsautomat als Alternative zum Hofladen?

In der Regel sollte man davon ausgehen, dass man mit einem Verkaufsautomaten nicht den gleichen Umsatz erzielt wie mit einem Hofladen. Das Kundenerlebnis ist ein anderes. Während sich ein Hofladen Besuch auch als Wochenend-Ausflug anbietet, handelt es sich beim Besuch vom Verkaufsautomaten wohl eher um eine Erledigung. Entsprechend geben die Kunden weniger aus am Automaten. Dies führt zu einem Unterschied im Rohertrag von knapp 30.000 € pro Jahr.

Wenn man selbst den Hofladen betreibt, so fallen keine Personalkosten an. Aber dennoch muss die eigene Arbeitskraft eingesetzt werden und man kann in der Zeit nichts anderes tun. Ein Verkaufsautomat kann hier wirtschaftlich Sinn machen um beispielsweise die Wochentage zu entlasten. Da unter der Woche davon auszugehen ist, dass die Kunden tendenziell nur „Besorgungen“ machen, kann der Verkaufsautomat als Ersatz für Öffnungszeiten im Hofladen dienen. Die gesparte Zeit kann man wiederum am Samstag und ggf. auch Sonntag in den Hofladen Betrieb investieren, da dies die umsatzstärksten Tage sind. E

Ergänzend kann man den Hofladen an schönen Sommertagen auch am Freitag Nachmittag noch öffnen.

Zu guter letzt bietet der Hofladen auch noch den Vorteil, dass man den Standort flexibel wählen kann. So kann man beispielsweise eine Fläche pachten mit viel Kundenfrequenz und dadurch den Umsatz steigern. Dann wird zwar eine monatliche Miete oder Pacht fällig, aber unter Umständen steigert dies die Aufmerksamkeit und zieht wiederum auch mehr Kunden für den Hofladen an. Wichtig ist bei der Standortwahl, dass man den Automaten regelmäßig auffüllen muss und somit nicht zu große Entfernungen in Kauf nehmen sollte.

Auch wenn der Verkaufsautomat nicht den gleichen Umsatz generieren wird wie ein Hofladen, hat dieser dennoch einige Vorteil:

Vorteile vom Verkaufsautomaten

  • Rund um die Uhr Verfügbarkeit: Verkaufsautomaten ermöglichen es den Kunden, Produkte jederzeit und an jedem Ort zu kaufen.
  • Geringer Personalaufwand: Im Vergleich zu traditionellen Geschäften entfallen Kosten für Personal, was die Betriebskosten senkt.
  • Effizienz: Automaten können gleichzeitig mehrere Kunden bedienen, was lange Warteschlangen vermeidet und den Verkaufsprozess beschleunigt.

Nachteile von Verkaufsautomaten

  • Begrenzte Produktauswahl: Aufgrund der begrenzten Lagerkapazität können Verkaufsautomaten nicht das gleiche Produktangebot wie traditionelle Geschäfte bieten. (Kuchenverkauf fällt weg, Verkauf von Café fällt weg). Mehr zum Thema Kuchen im Hofladen verkaufen, findest du auch in diesem Artikel.
  • Technische Probleme: Automaten können anfällig für technische Probleme sein, die zu Betriebsunterbrechungen führen können.
  • Kundeninteraktion: Der persönliche Kontakt und die Beratung durch Verkaufspersonal fehlen, was für einige Kunden nachteilig sein kann.

Eine andere Möglichkeit um den Umsatz zu erhöhen, wäre es übrigens, die Lebensmittel online zu verkaufen. Was du dabei beachten solltest, erfährst du in diesem Artikel: Lebensmittel online verkaufen.

Hofladen | Brot verkaufen ohne Meister?

Hofladen | Brot verkaufen ohne Meister?

Darf man eigentlich Lebensmittel herstellen und verkaufen ohne Meister? Ab und zu hören man von jemanden, der Brot verkaufen wollte und dies nicht durfte weil es sich dabei um meisterpfllchtiges Handwerk handelt? Was genau ist da dran? In diesem Artikel gehe ich genauer ein auf die Anforderungen an das Handwerksrecht und inwiefern sich das beispielsweise auch auf das Verkaufen von Brot im Hofladen auswirkt. Zudem erläutere ich noch einige andere Aspekte und Vorschriften, die du beachten solltest, wenn du im Hofladen Brot verkaufen möchtest. In einem anderen Artikel, den ich sehr empfehlen kann, setze ich mich auseinander mit der Frage: Lohnt sich ein Verkaufsautomat als Alternative zum Hofladen? 

Lebensmittelkennzeichnung | Zeit und Kosten sparen

Mit der Rezeptrechner Software helfen wir Lebensmittelproduzenten und Direktvermarktern Zeit und Kosten zu sparen bei der Nährwertberechnung und Lebensmittel Kennzeichnung. Dazu geben die Nutzer zunächst die Zutaten und Mengen der einzelnen Rezepturen in die Software ein. Im Hintergrund steht dazu die Zutaten Datenbank vom Bundeslebensmittelschlüssel zur Verfügung. Fehlen Zutaten, können eigene Zutaten mit eigenen Nährwertangaben in der Software gespeichert werden. Nachdem die Rezepte eingeben sind, bekommen die Nutzer direkt vollständige Nährwerttabellen mit Nährwertangaben je 100g (auch unter Berücksichtigung vom Flüssigkeitsverlust bei der Zubereitung) und je Portion. Ebenso werden direkt Lebensmitteletiketten mit allen Pflichtangaben generiert, die als PNG, JPG oder PDF heruntergeladen werden können.

Lebensmittelkennzeichnung Programm | Brot verkaufen

Mit der Rezeptrechner Software können Lebensmittelhersteller die Nährwertberechnung und Kennzeichnung erstellen. Nach der Rezepteingabe kann man direkt Etiketten zum ausdrucken mit allen Pflichtangaben erstellen (auch geeignet zum Brot im Hofladen verkaufen).

Was genau besagt das Handwerksrecht?

Wichtig ist, dass man zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen kennt. Dazu hilft es immer, zunächst einmal das Gesetz oder die Verordnung zu finden, in der geregelt ist, was genau erlaubt oder verboten ist. Im Falle vom Brot verkaufen bezieht sich das auf das sogenannte Handwerksrecht (auch Handwerksverordnung).

Die Handwerksverordnung besagt, dass man mit dem jeweiligen Handwerk eingetragen sein muss bei der Gewerbeanmeldung. Die Eintragung wiederum wird nur gestattet, wenn man einen entsprechenden Meister in diesem Bereich vorweisen kann.

Und das gilt für alle zulassungspflichtigen handwerklichen Tätigkeiten.

Das Handwerksrecht ist ein Rechtsgebiet, das die Rahmenbedingungen für handwerkliche Berufe regelt. Es umfasst verschiedene Gesetze, Verordnungen und Vorschriften, die die Ausübung handwerklicher Tätigkeiten regeln. Das Handwerksrecht legt unter anderem fest, welche Berufe als handwerkliche Berufe gelten und welche Voraussetzungen für die Ausübung dieser Berufe erfüllt sein müssen. Es kann auch die Meisterpflicht für bestimmte Berufe vorsehen, bei der eine Meisterprüfung abgelegt werden muss, um den Beruf selbstständig ausüben zu dürfen. Das Handwerksrecht dient der Sicherstellung von Qualitätsstandards, dem Schutz von Verbrauchern und der Förderung des Handwerks.

Welche Lebensmittel sind vom Handwerksrecht betroffen?

Im Sinne der Lebensmittelproduktion, Lebensmittelverarbeitung und dem Verkauf von Lebensmitteln, betrifft dies auch die folgenden Bereiche:

  • Kuchen herstellen und verkaufen (erfordert einen Konditorei Meister)
  • Brot herstellen und verkaufen
  • Kekse
  • Pralinen oder Schokolade herstellen und verkaufen
  • Torten herstellen und verkaufen

Spannend wiederum ist, dass der Verkauf von Speiseeis wiederum kein zulassungspflichtiges Handwerk ist. Das Herstellen und Verkaufen von Marmelade, Likör, Bonbons oder Saft wird ebenfalls keinem Handwerk zugeordnet. Catering, Partyservice (Feinkost) Betriebe dürfen ebenfalls aufatmen wenn man diverse Produkte anbietet. Dann handelt es sich nämlich eher um eine gastronomische Dienstleistung. Wichtig ist in dem Falle, dass man nicht „zu nah“ an einem der oben genannten Handwerksbereiche ist.

Puh, das klingt erst einmal nicht sonderlich positive für das Verkaufen von Brot oder Kuchen. Aber was genau bedeutet das im Kontext Hofladen?

Und was heißt das jetzt für das Brot verkaufen im Hofladen?

Gemäß Aussage der IHK wird ein Hofladen hier nicht als Handwerk eingestuft, sofern folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • die verkauften Lebensmittel sind nah der landwirtschaftlichen Urproduktion (sprich, man verkauft nach wie vor primär Monoprodukte, die man selbst anbaut)
  • die Produktpalette hat im Schwerpunkt immer die „Urproduktion“. Heißt: Wer Früchte anbaut und primär Früchte und Fruchtaufstrich und Likör verkauft, ist „nah dran“ an der Urproduktion.
  • die Außenwirkung sollte immer noch das ursprüngliche Produkt repräsentieren (Kunden sollten den Hofladen, der z.B. Früchte verkauft, wahrnehmen und nicht den „neuen Bäcker“

Beachtet bitte: Das ist meine persönliche Interpretation und keine Rechtsberatung. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du dich bei den lokalen zuständigen Behörden informieren.

Sofern du keinen Hofladen betreibst, findest du am Ende dieses Artikels noch einige weitere Ausnahmen, unter denen du dennoch Brot verkaufen kannst.

Brot verkaufen im Hofladen meisterpflichtig?

Weitere Herausforderungen beim Verkauf im Hofladen

Typische Produkte, die viele Direktvermarkter im Hofladen verkaufen, sind Monoprodukte wie Kartoffeln, Eier oder Fleisch. Der nächste Schritt für viele Hersteller ist dann der Verkauf von Marmelade oder Kuchen im Hofladen (siehe auch Kuchen im Hofladen verkaufen). Wenngleich zwar die Anforderungen beim Verkauf vom Brot sehr ähnlich sind, gibt es dennoch auch einige Unterschiede.

Im folgenden zeige ich dir zunächst einmal einige weitere Aspekte, auf die du beim Lebensmittel verkaufen im Hofladen achten solltest:

  1. Lebensmittelhygiene: Die Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) legt Anforderungen an Lebensmittelproduzenten fest, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Sie umfasst Aspekte wie persönliche Hygiene, saubere Produktionsstätten, Schädlingsbekämpfung, Rückverfolgbarkeit, Mitarbeiterausbildung und ein Eigenkontrollsystem.
  2. Lagerung und Haltbarkeit: Brot hat eine begrenzte Haltbarkeit und muss richtig gelagert werden, um seine Qualität zu erhalten. Sorge dafür, dass du angemessene Lagerbedingungen hast, um sicherzustellen, dass dein Brot frisch und köstlich bleibt. Eine gute Organisation deiner Lagerbereiche ist dabei entscheidend.
  3. Kennzeichnung: Verkaufst du Brot als lose Ware oder verpackt? Das hat Einfluss auf die Kennzeichnungsvorschriften. Sofern du das Brot verpackt verkaufst, benötigst du ein vollständiges Lebensmitteletikett mit allen Pflichtangaben. Verkaufst du hingegen lose Ware, reicht es, wenn deine Mitarbeiter Auskunft geben können auf Nachfrage vom Kunden über Inhaltsstoffe, Allergene und Zusatzstoffe. Mehr zu den einzelnen Pflichtangaben der Lebensmittelkennzeichnung erfährst du in diesem Artikel.

Gibt es weitere Ausnahmen, in denen man Brot auch ohne Meister verkaufen kann?

Wenn du weder einen Hofladen besitzt noch einen Meister im Bäckerhandwerk hast, gibt es noch die folgenden Ausweichmöglichkeiten:

  • Einstellen eines sogenannten Betriebsleiters: Der Betriebsleiter muss in der Regel Vollzeit angestellt sein.
  • Beantragen einer Ausnahmebewilligung: In einigen Fällen kann man eine Ausnahme beantragen. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn man sich nur auf eine Spezialtätigkeit aus einem bestimmten Handwerk fokussiert (z.B. ausschließlich Brot verkaufen). Wenn man älter als 47 Jahre ist, gibt es ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung in vielen Fällen.

Wichtig ist, dass mit dieser Ausnahmebewilligung aber auch eine Prüfung einhergeht, in dem man theoretisch und praktisch unter Beweis stellen muss, dass man sowohl das Handwerk als auch die Kaufmännischen Fähigkeiten beherrscht.

In dem Artikel Torten verkaufen ohne Meister erkläre ich, wie genau du eine Ausnahmegenehmigung beantragen kannst. Zudem gehe ich dort auch noch genauer auf die Unerheblichkeitsgrenze ein. 

Die letzte Lösung wäre dann noch:

  • den Meister ablegen in dem jeweiligen Handwerk

Weitere Aspekte und Anforderungen, die beim Lebensmittel verkaufen wichtig sind, findest du in diesem Artikel.

Etiketten zur Kennzeichnung erstellen

Mit der Rezeptrechner Software können Lebensmittelhersteller und Direktvermarkter nicht nur Nährwerte für eigene Lebensmittel berechnen, sondern auch direkt vollständige Etiketten mit allen Pflichtangaben erstellen. Die Etiketten können aus dem Programm als PNG, JPG, PDF heruntergeladen werden und mit einem passenden Etikettendrucker auch ausgedruckt werden. 

Direktvermarktung Hofladen Etiketten
Kuchen im Hofladen verkaufen

Kuchen im Hofladen verkaufen

Wenn man einen eigenen Hofladen öffnen möchte, gibt es einige Dinge zu beachten. Um Lebensmittel zu verkaufen, müssen einige Auflagen und Verordnungen berücksichtigt werden. Je nachdem ob man verpackte oder lose Lebensmittel verkaufen möchte, ist die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) eine der wichtigsten Verordnungen. Darin wird geregelt, was bei der Lebensmittelkennzeichnung zu beachten ist. Ich zeige dir dies am Beispiel Kuchen im Hofladen verkaufen. Dabei geh ich aber auch kurz auf weitere Auflagen (beispielsweise die Hygieneverordnung) ein. Wenn du noch mehr Tipps und Tricks explizit zum Kuchen verkaufen benötigst (z.B. Vertriebsstrategien), dann schau dir auf jeden Fall auch meinen übergeordneten Artikel zum Thema Kuchen verkaufen an. 

Lebensmittelkennzeichnung | Rezeptrechner Software

Mit der Rezeptrechner Software können Direktvermarkter Zeit & Kosten sparen bei der Lebensmittelkennzeichnung und Nährwertberechnung. Dazu gibt man die vollständige Zutatenliste mit Mengen in die webbasierte Software ein und erhält Nährwerte pro 100g und pro Portion. Im Anschluss kann man für die gespeicherten Rezepte Etiketten generieren und diese als Bilddatei (PNG oder JPG) herunterladen. Die Etiketten können dann mit Hilfe eines Etikettendruckers auch selbst ausgedruckt werden. Der Etiketten Generator generiert dabei auch direkt eine Zutatenliste, die Nährwerttabelle und die Allergenkennzeichnung. Für den vollständigen Funktionsumfang benötigt man einen Rezeptrechner PRO Business Zugang. Mehr dazu erfährt man über den Button.

Kennzeichnung Lebensmittel im Hofladen verkaufen

Kuchen im Hofladen verkaufen | Welche Auflagen?

Wer gerne Selbstgemachtes im Hofladen verkaufen möchte, muss Auflagen beachten. Doch welche Auflagen sind das? In dem Artikel Lebensmittel verkaufen – Vorschriften habe ich mich damit schon einmal genauer befasst. Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Gesetze explizit für das Verkaufen von Lebensmitteln im Hofladen findest du hier:

    • LMIV 1169/ 2011 – Lebensmittelinformationsverordnung
    • LMIDV 2017 – Lebensmittelinformations-Durchführungsverordnung (eine Ergänzung zur LMIV)
    • LMHV – Lebensmittelhygiene Verordnung
    • Bio Verordnung 2018
    • Gewerbeanmeldung etc.
    • Handwerksverordnung (diese ist insbesondere relevant, wenn du dich fragst, ob du Kuchen oder Brot im Hofladen auch ohne Meister verkaufen kannst)

Es gibt noch weitere Verordnung, die sich explizit mit neuartigen Lebensmitteln, Aromen, Hackfleisch oder ähnlichen speziellen Aspekten befassen. Aber ich denke für einen Hofladen sind die oben genannten Auflagen erst einmal die wichtigsten.

Dieser Artikel befasst sich explizit mit der LMIV und der Erweiterung aus 2017, der LMIDV. Fokus liegt dabei auf der Kennzeichnung der Lebensmittel. Wenn dich eher Auflagen zur Lebensmittelhygiene Verordnung interessieren, dann schau dir den Artikel zum HACCP Konzept an.

In einem anderen Artikel, den ich sehr empfehlen kann, setze ich mich übrigens auseinander mit der Frage: Lohnt sich ein Verkaufsautomat als Alternative zum Hofladen? 

Kuchen im Hofladen verkaufen | Lebensmittelkennzeichnung (LMIV, LMIDV)

Dann lass uns doch einmal konkreter auf die Kennzeichnungspflicht für Kuchen oder andere Lebensmittel im Hofladen schauen. Grundsätzlich solltest du dich immer zunächst fragen, ob du verpackte oder lose Ware verkaufen möchtest. Oftmals ist die Antwort beides. Aber es ist wichtig zu wissen, dass die Anforderungen an verpackte Lebensmittel noch einmal höher sind. Für verpackte Lebensmittel benötigst du ein Etikett mit deutlich mehr Pflichtangaben.

Lose Ware verkaufen

Wenn du deinen Kuchen lose (unverpackt) verkaufen möchtest, dann brauchst du in erster Linie die Allergen- und Zusatzstoffe Kennzeichnung. Dafür reicht ein kleines Kärtchen in der Nähe vom jeweiligen Kuchen in der Auslage von deinem Café oder Hofladen. Alternativ kannst du auch ein ausgedrucktes PDF (am besten laminiert damit es nicht schmutzig wird) im Hofladen liegen haben. Die Information über Allergene und Zusatzstoffe darf nämlich formlos (also schriftlich, mündlich oder elektronisch) erfolgen auf Nachfrage vom Kunden.

Mehr dazu auch im Artikel Allergene für Kuchenverkauf kennzeichnen.

Allergene Liste erstellen mit dem Rezeptrechner

Mit der Rezeptrechner Software kann man für die Rezepturen und Lebensmittel eine Allergene Liste als Übersicht erstellen. Diese Allergene Liste kann dann als PDF heruntergeladen und ausgedruckt werden. Wer möchte, kann auch direkt die Zusatzstoffe mit anzeigen.

Nutzer erhalten automatisch Vorschläge zur Allergenkennzeichnung und Zusatzstoffe Kennzeichnung. Diese sollten noch einmal manuell überprüft werden.

Allergenkennzeichnung Hofladen

Verpackte Ware verkaufen

Wenn du deinen Kuchen vorverpackt verkaufen möchtest, dann brauchst du vollständige Lebensmitteletiketten. Auf den Etiketten müssen gewisse Pflichtangaben abgebildet sein. Dazu gehören:

  • Lebensmittelkennzeichnung
  • Zutatenliste mit Allergen- und Zusatzstoffe Kennzeichnung
  • MHD
  • Aufbewahrungshinweise
  • Nettogewicht & Füllmenge
  • Nährwertangaben
  • Adresse vom Lebensmittel Hersteller

Für die Nährwertdeklaration gibt es wiederum noch einige Ausnahmen. Wenn man ausschließlich im Hofladen Lebensmittel verkaufen möchte, gibt es oftmals eine Ausnahme vom Veterinäramt. Das heißt, dass man dann keine Nährwerte angeben muss.

Sobald man jedoch Lebensmittel nicht nur im Hofladen sondern auch online verkaufen möchte, sind die Nährwerte notwendig. Mehr dazu auch im Artikel Lebensmittel im Internet verkaufen.

Nährwerte berechnen mit dem Rezeptrechner

Der Rezeptrechner ist im Kern ein Nährwertrechner. Es werden die Zutatenlisten und Mengen eingegeben und im Ergebnis bekommt man Nährwerte pro 100g. Die Nährwertangaben stammen dabei aus dem Bundeslebensmittelschlüssel (BLS). Die Nährwerte können dann kopiert und weiterverarbeitet werden. Alternativ kann man auch eine Nährwerttabelle als Bilddatei erstellen und herunterladen. Für die Bilddatei würde man den Etiketten Generator nutzen, den ich im nächsten Absatz genauer beschreibe. Ebenso besteht die Möglichkeit die Nährwerttabelle als PDF zum ausdrucken herunterzuladen.

Eine Alternative für die Nährwertdeklaration wäre die Laboranalyse. Eine Nährwertanalyse im Labor ist allerdings sehr aufwendig und teuer. Die LMIV erfordert nicht, dass Nutzer die Nährwerte im Labor analysieren lassen. Eine eigenständige Berechnung auf Basis „öffentlicher“ Daten ist erlaubt. Der BLS gilt hier als die zuverlässigste Quelle.

Nährwertdeklaration Hofladen

Etiketten erstellen mit dem Rezeptrechner

Mit der Rezeptrechner Software können direkt Etiketten als Bilddatei oder PDF erstellt werden. Für die Etiketten werden die Daten aus den Rezepten neu strukturiert. Auf Basis der Mengenangabe wird die Zutatenliste in die richtige Reihenfolge gebracht (siehe auch Kuchenverkauf Zutatenliste). Allergene und Zusatzstoffe werden automatisch fett gekennzeichnet. Die Nährwerte pro 100g werden direkt in einer Tabelle strukturiert. Wer möchte kann auch noch die Nährwerte pro Portion und die Referenzmenge angeben lassen. Es können nun noch Angaben zu den Aufbewahrungshinweisen und der Adresse gemacht werden.

Altenativ kann auch eine Nährwerttabelle als PDF oder Bilddatei heruntergeladen werden. Das ist insbesondere praktisch wenn man Produkte im Internet verkaufen möchte. Bei vielen online shops kann man direkt Bilder hochladen.

Kennzeichnung Lebensmittel im Hofladen verkaufen

Preiskalkulation für Hofladen Produkte

Indirekt gehören auch die Preise natürlich zur Kennzeichnung von Lebensmitteln. Die Preisauszeichnungsverordnung erfordert, dass immer der Grundpreis als Kilopreis angezeigt wird. abgesehen davon muss natürlich der Endpreis angezeigt werden. Das kann ein Stückpreis aber auch ein Kilopreis sein. Aber der Kilopreis ist ein verpflichtendes Element, auch wenn man beispielsweise Kuchen im Hofladen verkaufen möchte.

Abgesehen davon ist es wichtig, die Preise regelmäßig zu überprüfen. Denn wenn Rohstoffpreise sich ändern, muss man gegebenenfalls auch Verkaufspreise anpassen.

Preise berechnen mit dem Rezeptrechner

Mit dem Rezeptrechner können Direktvermarkter für Lebensmittel und Rezepte wie Kuchen auch die Preise berechnen. Die Rohstoffpreise werden aktuell selbst eingegeben. Aber man muss für jeden Rohstoff nur einmal die Preise eingeben. Wird der Rohstoff im nächsten Rezept erneut genutzt, so taucht der letzte gespeicherte Preis automatisch gespeichert.

Im Ergebnis erhalten Nutzer Wareneinsatz und Verkaufspreise pro 100g, (kg) und pro Stück.

Preise kalkulieren